Erst hatte die Gemeinde einen Start im Mai angekündigt, nun ging es doch schon etwas schneller: In Moos ist seit Beginn des Monats April das Parken auf öffentlichen Flächen kostenpflichtig geworden. Damit wurde ein Entschluss des Gemeinderates aus dem Jahr 2022 endlich umgesetzt. Im vergangenen Jahr musste die Einführung wegen des Hochwassers noch einmal verschoben werden.
Die Gemeinde Moos hatte sich unter anderem zu diesem Schritt entschlossen, um den Parksuchverkehr in den seenahen Ortsteilen zu minimieren. Insbesondere in den Sommermonaten, wenn sich zahlreiche Touristen auf der vorderen Höri aufhalten, hatte dies in der Vergangenheit für Unmut bei den Bürgern gesorgt. Ein weiterer Grund für die Bewirtschaftung waren die damit verbundenen Einnahmen, denn die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde wachsen.
Wo das Parken jetzt wie viel kostet
Am Hafen Moos, am Park (Strandweg), am Strandbad Moos sowie in Iznang an der Langen Gasse, Kurzen Gasse, der Straße „Unter Eichen“ und an zwei Flächen am Strandbad Iznang werden nun Parkgebühren erhoben. Auf allen Plätzen ist die erste halbe Stunde kostenfrei. An den Strandbädern fallen Kosten von 50 Cent pro Stunde (Tageskarte 3 Euro) an. Auf den Innenflächen wird jeweils mit 1 Euro pro Stunde angerechnet. Für Einheimische und Dauerparker gibt es Saison- und Jahreskarten, die 100 Euro (nur Strandbäder) oder 140 Euro (alle Flächen) kosten.
Wie viel Einnahmen das bringt, ist unklar
Bürgermeister Patrick Krauss hatte unter anderem für die Bewirtschaftung geworben, indem er in Aussicht stellte, dass „die Mittel zur Steigerung der Lebensqualität genutzt werden“. Dazu gehört unter anderem das mittlerweile etablierte Ein-Euro-Ticket für den Personen-Nahverkehr in der Gemeinde Moos.
Wie viel von den Einnahmen nach Abzug aller Kosten für die Gemeinde übrig bleiben wird, kann man derzeit noch nicht sagen: „Wir müssen das erste Jahr einmal abwarten. Erst dann kann man einschätzen, wie hoch die Einnahmen sind“, erklärt die Leiterin des Ordnungsamtes der Gemeinde Moos, Annalena Biehler.
Peter Park übernimmt elektronische Erfassung
Obwohl die Gemeinde das elektronischen Bezahlsystem angeschafft hat, übernimmt den eigentlichen Betrieb ein beauftragtes Unternehmen, das auch die Verfolgung bei Unterschlagung der Parkraumgebühren übernimmt. Die Peter Park GmbH ist ein Unternehmen aus München, das sich auf dieses Geschäftsmodell spezialisiert hat. Es ist damit unter anderem schon in Bodman-Ludwigshafen aktiv. Ein prozentualer Anteil der Einnahmen geht an den Betreiber.
Der Betrieb findet praktisch ausschließlich elektronisch statt. So werden die Kennzeichen der Fahrzeuge gescannt und erfasst. Die Bezahlung geschieht über eine App oder am Automaten vor Ort. Dort sind bis auf die Jahreskarten alle anderen zeitabhängigen Parkvarianten zu entrichten.
Generell ist das Parken an allen sechs ausgewiesenen Orten in der ersten halben Stunde kostenlos. Damit sind kurze Erledigungen, wie zum Beispiel das Be- und Entladen des Fahrzeugs oder kurze Aufenthalte, immer noch kostenfrei möglich.