Das alte Rathaus in Iznang ist ein Gebäude mit einer langen Geschichte und so manchen Veränderungen. Im Jahr 1903 wurde es gebaut, danach zunächst auch tatsächlich als Rathaus genutzt. Mittlerweile steht es Vereinen und als Wohraum für Flüchtlinge zur Verfügung – und hat bereits mehr als 120 Jahre auf dem Buckel. In diesen wurde es mehrfach gestrichen, zum Teil wurde dabei die ursprüngliche Farbgebung geändert.

Nun aber soll es im Rahmen der aktuell laufenden Sanierung zurück zu den Wurzeln gehen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats stellte der Architekt Jochen Poth das neue Farbkonzept vor. Dieses basiert auf Erkenntnissen des Restaurators Robert Lung, der laut Poth die unterschiedlichen Farbschichten im Rahmen einer Untersuchung freigelegt hatte. Angeordnet worden war diese vom Landesamt für Denkmalpflege – denn das alte Rathaus steht unter Denkmalschutz.

Das wichtigste Gebäude am Platz

Jochen Poth erläuterte die wichtigsten Unterschiede zwischen dem aktuellen Anstrich des alten Rathauses und jenem historischen, an dem man sich bei der Sanierung nun orientieren möchte. Unter anderem seien irgendwann die Tore neben der Eingangstreppe weiß hervorgehoben worden. „Die waren vorher aber nicht so wichtig“, erklärte er – daher seien sie einst in einer hölzernen Farbe gestrichen worden.

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Ansonsten sei das alte Iznanger Rathaus Anfang des 20. Jahrhunderts aber relativ bunt gewesen. „Das war das wichtigste Gebäude am Platz und wurde dementsprechend bunt hervorgehoben“, schilderte Poth. So seien die tragenden Holzbalken rotbraun und nicht tragende Hölzer hell gestrichen worden. Die Fensterläden seien grün gewesen.

Wie sieht das Farbkonzept aus?

Jochen Poth legte dem Gremium ans Herz, sich relativ nahe am ersten – also historischen – Farbkonzept für das alte Rathaus zu orientieren. Konkret würde das bedeuten, dass Fensterläden, das äußere Treppengeländer, Regenrinnen und Fallrohre grün, die Tore hellbraun-hölzern, tragende Hölzer rotbraun und die Fassade hell gestrichen werden. Fenster, die bereits neu seien oder im Rahmen der Sanierung noch erneuert werden, sollen eine weiße Farbe erhalten. Ganz so wie früher soll das historische Gebäude aber nicht aussehen, die Tore sollen zum Beispiel in einem etwas helleren Farbton gestrichen werden.

Bürgermeister Patrick Krauss empfahl, dem Vorschlag des Architekten zu folgen. „Mehrkosten haben wir dadurch keine“, erklärte er, denn gestrichen werde das alte Rathaus so oder so. „Das ist eine rein optische Geschichte.“ Der Gemeinderat stimmte für die Umsetzung des vorgeschlagenen Farbkonzepts. Wie Jochen Pohl erläuterte, sollen nun für die verschiedenen Farben drei Muster zur Auswahl gestellt werden, damit die Verwaltung sich dann für eine Nuance entscheiden kann.

Wie weit sind die Arbeiten?

Zusätzlich zum Farbkonzept ging es in der Gemeinderatssitzung um den Fortschritt der Sanierungsarbeiten. Denn an der Fassade hat sich bereits einiges getan. Laut Jochen Poth wurden unter anderem beim Fachwerk faule Stellen durch neues Holz ersetzt und schmale Risse mit Holzkeilen verschlossen. Und: „Die Sandsteinflächen sind fertig saniert“, so Poth.

Weil einige Holzbalken an dem Gebäude durchgefault waren, mussten sie durch frisches Holz ersetzt werden.
Weil einige Holzbalken an dem Gebäude durchgefault waren, mussten sie durch frisches Holz ersetzt werden. | Bild: Jarausch, Gerald

Er kündigte zudem die Fertigstellung des Dachs in dieser Woche an. Bei entsprechender Witterung sollen die Gipserarbeiten weiter vorangetrieben werden und es stünden noch Blechnerarbeiten an.

Künftig sollen außerdem noch Malerarbeiten stattfinden. „Wenn es mild bleibt, können wir das durchziehen, sonst kommt der Winter zwischen rein“, erklärte der Architekt in der Sitzung. Wie Patrick Krauss ankündigte, sollen noch historische Lampen für die Außenbeleuchtung angebracht werden, geplant sei auch eine Lampe über dem Eingangsbereich. „Damit wir da mehr Licht hinbringen“, so der Bürgermeister.

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Innen stehen auch noch Arbeiten an

Sobald die Arbeiten im Außenbereich abgeschlossen sind, sollen die Arbeiten im Innenbereich folgen. Wie Patrick Krauss schon in der Vergangenheit berichtet hatte, sollen dort die sanitären Einrichtungen erneuert werden und die Heizkörper im Bürgersaal. Außerdem soll das alte Rathaus eine neue Veranstaltungsküche erhalten.