Da hat sich ein Lastwagenfahrer aber ordentlich verschätzt: Am Montagabend beschädigte ein Tieflader auf der Landstraße 191 die Brücke auf Höhe des Friedhofes in Mühlhausen stark. Wie Bürgermeister Patrick Stärk auf SÜDKURIER-Nachfrage schildert, war der Tieflader nicht nur mit einem Bagger auf der Ladefläche beladen. Der Fahrer sei nach Angaben des Rathauschefs von Mühlhausen-Ehingen auch deutlich zu schnell unterwegs gewesen. „Die Brücke ist 4,80 Meter hoch, doch der Lastwagen samt Ladung hatte sicherlich eine Höhe von fünf Metern“, sagt Stärk. Dadurch sei der Lastwagen an der Brücke hängen geblieben und habe erhebliche Schäden am Bauwerk verursacht.
Wie gravierend die Schäden ausgefallen sind, hat eine statische Prüfung durch das Regierungspräsidium Freiburg am Mittwoch, 29. Juni, ergeben. Mit dem Ergebnis: Die L 191 ist wieder offen. „Ein Mitarbeiter hat noch loses Betongestein abgeklopft, um die Gefahr des Herunterbrechens zu minimieren“, sagt Stärk.
Seinen Angaben nach seien die gröbsten Schäden bereits am Dienstag durch die Straßenmeisterei behoben worden. Und diese hatten es in sich. „Die Kette, mit der der Bagger auf der Ladefläche fixiert war, wurde bei dem Aufprall abgerissen. Das zeigt, was für eine Wucht mit dem Unfall verbunden war“, so Stärk weiter.
Beim Aufprall habe das zu hohe Fahrzeug zudem Stahlstreben aus der Brücke gerissen. Diese hätten, so Stärk, abgeflext werden müssen, damit nicht noch ein größeres Sicherheitsrisiko entstehe.
Wann steht eine Sanierung an?
Am Mittwochmorgen hat die gesperrte Brücke zu einem vermehrten Verkehr durch Mühlhausen geführt. Denn dort wird seit einigen Monaten auch die Schloßstraße, die Hauptverkehrsachse durch den Ortsteil aufwendig saniert. In den sozialen Medien hatten mehrere Bürger ihren Unmut über die Sperrung geäußert. Zumal sie auch von Engen kommend eine wichtige Einfahrtstraße in Richtung Singen ist.
Obwohl der Verkehr unter der Brücke wieder fließt – obendrüber wird es nur vereinzelt möglich sein, die beschädigte Brücke zu nutzen. „Das RP wollte die Brücke komplett gesperrt lassen, aber die Gemeinde konnte immerhin erwirken, dass Radfahrer und Fußgänger wieder drüber dürfen“, so Stärk. Schlechter sieht es indes für den landwirtschaftlichen Verkehr aus. Für ihn bleibt die Brücke gesperrt. „Die Straßenmeisterei und der Gemeindebauhof werden im Laufe der Woche Absperrungen und Beschilderungen aufstellen“, sicherte Stärk zu.
Wann allerdings mit der Sanierung der Brücke begonnen werde, stehe derzeit noch nicht fest. Stärk hoffe, dass die Arbeiten während einer halbseitigen Sperrung erfolgen können. „Wichtig ist, dass der Verkehr läuft und nicht noch zusätzlich die Menschen in Mühlhausen und in Ehingen belastet“, sagt Stärk.
