Das heftige Unwetter vom Mittwochmorgen hat die Feuerwehren im Hegau ordentlich auf Trab gehalten. Vor allem die Einsatzkräfte in Engen: Dort hat das Unwetter samt Starkregen besonders heftig zugeschlagen, wie Benjamin Bach, Kommandant der Feuerwehrabteilung Engen, gegenüber dem SÜDKURIER bestätigt. Die erste Alarmierung sei um 9.54 Uhr eingegangen, am späten Nachmittag sei die Anzahl an Einsätzen auf 37 in die Höhe geschnellt. „Die letzten vier Einsätze liefen gegen 15 Uhr noch“, sagt Bach. Bei den Einsätzen habe es sich hauptsächlich um umgestürzte Bäume gehandelt. Hinzu kämen laut Bach abgedeckte Dächer und vollgelaufene Keller.
Ein großer Ast habe zudem mehrere Autos beschädigt, die auf dem Parkplatz beim Krankenhaus standen. Auch das Dach eines Hauses in der Eichendorffstraße in Engen wurde durch einen herabstürzenden Baum stark beschädigt.

Zudem haben die Stadtwerke Engen gemeldet, dass die Ortsteile Zimmerholz und Stetten ohne Strom gewesen seien. Auch in Biesendorf soll der Strom ausgefallen sein. „Das Unwetter war kurz, aber sehr heftig. Es hat uns wirklich sehr gefordert“, so Bach.
Ein Feuerwehrmann sagte gegenüber dem SÜDKURIER, dass jedes Wetter, das vom Hewen komme, nichts Gutes mit sich bringen würde. Und mit dieser alten Redensart sollte er Recht behalten. „Aber die Feuerwehr hat alles unter Kontrolle“, sagt Engens Bürgermeister Johannes Moser auf Anfrage.
75 Einsatzkräfte aus den Abteilungen Engen, Welschingen, Bittelbrunn, Anselfingen und Stetten/Zimmerholz seien laut Abteilungskommandant Benjamin Bach bis zum Nachmittag damit beschäftigt gewesen, die Schäden zu beheben. Allerdings, so hob Bach hervor, sei bei dem Unwetter niemand verletzt worden. Wie hoch der Schaden sei, sei aktuell absolut nicht absehbar.
Mühlhausen wird vom Unwetter erwischt
In Mühlhausen-Ehingen ging der Blick angesichts des heftigen Gewitters, das am Mittwoch auch über den Hegau zog, besonders besorgt zum Himmel. Erinnerungen an die Unwetternacht aus dem Juli 2021 werden dabei wach. Damals hatten heftige Regengüsse den Ortsteil Mühlhauen beinahe komplett überschwemmt. Auch am Mittwoch sei es laut Bürgermeister Patrick Stärk zu mehreren Einsätzen gekommen.
„Wir haben Schäden am Vereinshaus und am alten Rathaus“, sagt Bürgermeister Stärk. Zudem seien mehrere Bäume auf die Straße gekracht, etwa am Duchtlinger Steig. Herunterfallende Ziegel hatten dabei den Mannschafttransportwagen der Feuerwehr beschädigt und die Frontscheibe eingeschlagen.

Ein Blitzeinschlag habe zudem beim Aldi in Mühlhausen für einen Stromausfall gesorgt. Zuerst sei laut Stärk eine Meldung über Gasgeruch bei dem Discounter bei der Feuerwehr eingegangen, dieser habe sich allerdings nicht bestätigt. Laut Bürgermeister Patrick Stärk kündigen sich gegen Nachmittag weitere Unwetter an.
In Hilzingen und Singen bleibt es ruhig
Deutlich ruhiger ging es in Hilzingen zu. Dort meldet Bürgermeister Holger Mayer keine größeren Einsätze. „Bei uns ging kurz die Welt unter, wir sind aber wohl glücklich davon gekommen“, so Mayer.
Auch Mario Dutzi, Feuerwehrkommandant in Singen, nennt keine größeren Einsätze. „Wir sind glimpflich davongekommen“, sagt er. Zwei Einsätze, bei denen Bäume umgeknickt seien, hätten die Feuerwehr auf den Plan gerufen. „Ansonsten war es ruhig, Wasserschäden hatten wir gar keine“, so Dutzi weiter.

Die ED Netze teilen indes mit, dass es zu mehreren Stromausfällen gekommen sei – unter anderem in Beuren an der Aach. Laut einer Mitteilung hätten umgestürzte Bäume die Stromleitungen beschädigt.