Individualsportarten wie Radfahren sind in der Pandemie noch beliebter geworden. Das Biken liege im Trend, sagt Alexander Krebs, Vorstand für Jugend- und Breitensport beim FC Zoznegg. Und weil dem so ist, und weil er selbst diesen Sport auch liebt, kam Alexander Krebs auf die Idee, auf dem Gelände des FC Zoznegg einen kleinen Bikepark zu errichten.
„Die Idee schwirrt eigentlich schon seit etwa drei Jahren in meinem Kopf herum. Aber dann hatte erst einmal die Familienplanung Vorrang“, erzählt Krebs und fügt hinzu: „Als dann die Corona-Lockdowns waren, kam das Thema wieder auf den Tisch und der Plan wurde im Herbst in der Generalversammlung des FC Zoznegg abgesegnet.“
Pumptrack an der Stirnseite des Fußballplatzes
Bald darauf begann dann auch der Bau des Pumptracks mit einer Größe von 60 mal 30 Metern an der Stirnseite des Fußballplatzes. Ein Pumptrack ist eine spezielle Mountainbike-Stecke; das englische „pump“ bezeichnet eine Fahrtechnik, bei der der Fahrer seinen Körper quasi hochpumpt, also Gewicht verlagert, um so mit dem Körpergewicht Geschwindigkeit aufzunehmen, ohne zu treten.
Immer, wenn Vereinsmitglieder auf ihren Grundstücken einen Aushub machten, brachten sie diesen zum Platz. So wurden dann, gemäß eines von Alexander Krebs entworfenen Plans, an verschiedenen Stellen kleine Hügel angehäuft und in der Folge diese dann planiert und modelliert.
Firmen und Private bringen Erde vorbei
Kürzlich brachte der Baggerbetrieb Joos aus Hohenfels den Aushub eines ganzen Hauses. Dieser recht hohe Hügel stellt nun ein Plateau dar für fortgeschrittene Biker. Vor zwei Wochen kam Adrian Delhey, der Juniorchef von Delhey Gartenbau, und ging mit einem kleineren Bagger an die Feingestaltung. Dabei wurde auch gleich noch ein Beachvolleyballfeld planiert.
Geld musste für die Errichtung des kleinen Bikeparks in Zoznegg bisher nicht in die Hand genommen werden: Die Vereinsmitglieder halfen, wo sie konnten, eben mit Erdaushüben, mit Arbeitskraft oder mit dem Bereitstellen von Baumaschinen.
Sponsoren für Ballfangzaun gesucht
Um die Thematik der Haftung kümmere sich die Gemeinde Mühlingen. „Nur einen Ballfangzaun werden wir bauen müssen“, sagt Alexander Krebs, „damit irgendwann gleichzeitig Fußball gespielt und gebikt werden kann. Aber dafür brauchen wir noch Sponsoren.“
Ursprünglich sollte der Pumptrack im März fertig sein, erzählt Alexander Krebs, „doch dann regnete es so viel, dass man erst einmal nicht mehr an den Details arbeiten konnte. Wir hoffen, dass er noch im Frühling fertig sein wird.“
Wie er erklärt, ist so ein Pumptrack aber niemals so richtig fertig. Denn dadurch, dass darauf gefahren wird, verändert sich die Streckenführung und muss dann hier und da nachmodelliert werden. Man sei auch für Ideen offen, sagt Krebs, und da dürften sich interessierte Jugendliche und andere Biker gern einbringen.
Wer zum Beispiel jetzt schon viele Ideen hat, ist Luan Bytyqi. Er ist 13 Jahre alt, kommt aus Zoznegg und er liebt das Biken. Er war schon in mehreren Bikeparks und Downhill- (Bergab-Strecken) -Parks in der Region zum Trainieren, freut sich aber riesig, dass Zoznegg nun einen eigenen Bikepark haben wird. Und auch für ihn als Fortgeschrittenen wird es in Zoznegg genug zum Üben geben.
Alle dürfen hier fahren und trainieren
Es seien, so Krebs, drei Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden angedacht. Die Strecken mit einer Gesamtlänge von circa 200 Metern seien für Kinder, Jugendliche und auch für ambitionierte Fahrer, die sich fürs Downhill vorbereiten wollen, geeignet. Ausgegrenzt werden soll niemand.
Überhaupt darf im Zoznegger Bikepark dann trainieren wer möchte, nicht nur Zoznegger. Und auch Eintritt soll der Bikepark nicht kosten. „Wir machen das hier für alle, die sportinteressiert sind“, sagt Alexander Krebs. „Der Bikepark ist einfach toll als Treffpunkt.“