Der Verein „Hilfe für die Menschen in der Ukraine“ setzt sich weiter für die vom Krieg gebeutelten Menschen dort ein. Kürzlich fand der neunte Hilfstransport in die Ukraine seit Kriegsbeginn statt. „Abends machten wir uns auf den Weg mit sechs Personen, einem Löschfahrzeug und einem Renault vom Autohaus Blender mit einem Anhänger“, schreibt der Verein in einer Pressemitteilung.
„Mitgefahren sind Meinrad Joos, Andreas Zeiher, Tilo Ruther, Markus Auer, Karlheinz Lehmann und Viktor Krieger. Das voll ausgestattete und somit direkt einsatzfähige Löschfahrzeug konnte von unserem Verein von der Gemeinde Hohenfels für 13.000 Euro erworben werden. Dank an den Gemeinderat Hohenfels“, heißt es weiter.
Einsatzfahrzeug voller Helme und Schutzmasken
Bereits am Vorabend hätten die Vorbereitungen im Werk II der Firma Joos begonnen. Ein Anhänger, gespendet von der Familie Braig aus Markelfingen, sei mit Textilien und Medikamenten beladen und mit einer Plane regenfest gemacht worden. Außerdem hätten die Helfer das Löschfahrzeug mit 44 Einsatzhelmen und acht Atemschutzmasken, gespendet von der Werkfeuerwehr Takeda in Singen, und sieben zusätzlichen Atemschutzmasken der Freiwilligen Feuerwehr Radolfzell beladen.
Im Mannschaftsraum seit laut der Mitteilung eine Schlafgelegenheit, provisorisch mit einem Brett und zwei Matratzen, hergestellt worden. An Bord des Kleintransporters der Firma Blender sei auch ein Kopiergerät von Christian Muffler und ein Ultraschallgerät, das Gabriele Jüppner-Luig gespendet habe.
Lange Fahrt über Wien und Budapest
Die Route verlief über Lindau und München bis nach Wien, Budapest und Chop-Uzhorod-Kamyanytza. Nach rund einem Tag ist die Gruppe laut Vereinsmitteilung abends um 20 Uhr in Kamyanytza eingetroffen. „An der ukrainischen Grenze hat uns die Bürgermeisterin Maria Koval empfangen. Die Grenzabfertigung dauerte diesmal nur zwei Stunden von circa 17 bis 19 Uhr“, schreibt der Verein weiter.

Als erste Station habe der Verein den Bauhof in Onokivska angefahren, um das Löschfahrzeug und den Anhänger unterzustellen. Danach seien die Teilnehmer nach Kamyanytza in die Schule und den Kindergarten weitergefahren. „Dort wurden wir kulinarisch verwöhnt und nach einem gemütlichen Beisammensein ging es ins Bett“, so der Reisebericht.
Ukrainisches Fernsehen bei der Übergabe vor Ort
Am nächsten Morgen hätten sich alle am Rathaus der Stadt eingetragen und seien von den Männern der neuen Feuerwehr der Gemeinde Onokivska erwartet worden. Anschließend hätten Karl-Heinz Lehmann, Markus Auer und Tilo Ruther die Ukrainer in die Nutzung des neuen Löschfahrzeugs eingewiesen.
„Über die ganze Zeit wurden wir vom ukrainischen Fernsehen begleitet. Die Bürgermeisterin, der Feuerwehrkommandant, Viktor und Meinrad haben ein Interview gegeben“, so der Verein.
Überraschend weitere Spende
Anschließen seien die Helfer zum gemeinsamen Mittagessen und in den Gemeinderat eingeladen gewesen. In dieser Sitzung habe die offizielle Schlüsselübergabe des Löschfahrzeugs stattgefunden. Am Schluss der Sitzung habe Viktor Krieger die Gemeinderäte überrascht, indem er noch einen Zuschuss in Höhe von 3000 Euro für die Renovierung von drei Kindergärten an die Bürgermeisterin übergab.
Auf dem Heimweg gab es zwei Zwischenstopps: So habe die Gruppe laut Reisebericht eine psychiatrische Klinik in Uzhhorod und ein Krankenhaus in Perechin besichtigt. Allen sei klar geworden, dass auch bei diesen Projekten dringend Hilfe erforderlich sei, so der Verein.