Rund 30 Jahre nach der Entstehung der Schwackenreuter Seenplatte durch die Ausbeutung von Kies hatten sich Pflanzen angesiedelt, welche weder standorttypisch noch in Europa als einheimisch gelten. Ziegen und Schafe sollen nun helfen, das zu ändern, wie Biotopverbundmanager Sven Gebhart vom Landschaftserhaltungsverband Konstanz jüngst erläuterte – bei der Sommertour der Grünen-Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger, an der auch viele Interessierte teilnahmen.

Thorsten Bezikofer als Vorsitzender des Angelsportverein Schwackenreuter Seenplatte tut viel für die Besucher an den Seen. Die 35 ...
Thorsten Bezikofer als Vorsitzender des Angelsportverein Schwackenreuter Seenplatte tut viel für die Besucher an den Seen. Die 35 Vereinsmitglieder sorgen nicht nur für die Sauberkeit in den Sommermonaten, sie pflegen auch die Bäume und Sträucher.

Es ist nicht der erste Besuch der Politikerin: Zuvor hatte sie sich mit dem Vorsitzenden des Angelsportvereins Schwackenreuter Seenplatte Thorsten Bezikofer ausgetauscht. In diesem Jahr war Bezikofer zwar mit von der Partie und stand ebenfalls Rede und Antwort, das Hauptaugenmerk lag jedoch auf der erst vor wenigen Wochen begonnen Beweidung im Bereich des Dammes zwischen den Seen 8 und 9.

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Das asiatische Springkraut und die kanadische Goldrute hatten sich teilweise stark an den Seen ausgebreitet. Sie sollen nun mittels einer ganzjährigen Beweidung durch Schafe und Ziegen zurückgedrängt werden. In den Folgejahren sollen sich dann wieder standorttypische Pflanzengesellschaften entwickeln.

Bevor die Gruppe sich gemeinsam auf den Weg durch die beweidete Fläche machen konnte, wurden die beiden Herdenschutzhunde an die Leine ...
Bevor die Gruppe sich gemeinsam auf den Weg durch die beweidete Fläche machen konnte, wurden die beiden Herdenschutzhunde an die Leine genommen und der stromführende, wolfssichere Zaun geöffnet. | Bild: Doris Eichkorn

Kiebitz soll auf Insel heimisch werden

Geht es nach Sven Gebhart, wird sich auch die kleine Insel in See 9, auf welcher aktuell wieder ein Schwan brütet, verändern. „Hier wollen wir gemeinsam mit dem Angelsportverein die Insel öffnen. Hier könnte sich beispielsweise auch der Kiebitz einstellen“, so Gebhart. Anhand eines Beispiels aus dem Heudorfer Ried in der Gemeinde Eigeltingen führte er vor Augen, wie schnell sich neue Arten wie der Kiebitz in einem veränderten Umfeld einfinden können. Dort habe es nur ein Jahr gedauert.

Die Teilnehmer des Rundganges waren sehr interessiert. Die ein oder andere Frage kam zu Biber und Badeverbot, oder zu von Menschen aus- beziehungsweise eingesetzten Arten wie Goldfischen.

Das Holz, welches bei den jüngsten Gewitterstürmen angefallen war, sei im Bereich des Sees gelagert worden, erklärte Thorsten Bezikofer ...
Das Holz, welches bei den jüngsten Gewitterstürmen angefallen war, sei im Bereich des Sees gelagert worden, erklärte Thorsten Bezikofer vom Angelsportverein auf Nachfrage eines Teilnehmers. Hier können sich dann Eidechsen und weitere Arten niederlassen. | Bild: Doris Eichkorn

Die Besucher hörten nicht nur von den invasiven Arten, sondern durften mit den beiden Schäfern Ingo Hinze und Bernhard Wünsche, welche ihre Herdenschutzhunde hierzu an die Leine nahmen, mitten durch die gemischte Herde mit Ziegen und Schafen hindurchgehen, um sich selbst ein Bild zu machen, wie die Ziegen hier in der Landschaftspflege eingesetzt werden.

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