Zwar dauert es noch gut zwei Monate, doch nachdem die Entscheidung gefallen war, hatte es sich in Gemeindekreisen schnell herumgesprochen: Der 33-jährige Rudolf Schlichenmaier, aktuell stellvertretender Bauamtsleiter in Bodman-Ludwigshafen, wird künftig der neue Hauptamtsleiter in Orsingen-Nenzingen.

Bisherige Hauptamtsleiterin wollte in zweite Reihe

Die bisherige Hauptamtsleiterin Angelina Wind hatte nach eigenen Worten selbst vorgeschlagen, dass sie in die zweite Reihe zurücktritt. Sie sagt: „Das riesige Bauwissen, das der frühere Bürgermeister Bernhard Volk und der ebenfalls ausgeschiedene Hauptamtsleiter Günther Reichle hatten, fehlt seither im Haus. Das immer komplexer werdende Thema Baurecht so intensiv zu bearbeiten und zu erlernen, wie es notwendig ist, wäre für mich zeitlich aktuell nicht machbar gewesen. Mit meiner Entscheidung wollte ich für die Gemeinde die Möglichkeit schaffen, diese Lücke im Rathaus wieder zu füllen, was durch die geänderte Stellenausschreibung und den Gewinn von Herrn Schlichenmaier auch geglückt ist.“

Angelina Wind bleibt der Gemeinde Orsingen-Nenzingen im Hauptamt erhalten und wird sich voraussichtlich künftig verstärkt um den Personalbereich kümmern.

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Rudolf Schlichenmaier sagt, er werde in seiner neuen Funktion für Bauplanungsrecht und Bauordnungsrecht zuständig sein. Dazu zählten unter anderem die Änderung und Neuaufstellung von Bebauungsplänen, die Beratung von Bauherren und Architekten, die Bearbeitung von Baugesuchen, die Protokollführung und Sachvorträge zu seinen Bereichen im Gemeinderat.

Digitalisierung wird ein großes Thema

Die neue Aufgabe sei eine neue und spannende Herausforderung und ein beruflicher Aufstieg. Er zählt auf: „Die neue Homepage, die Einführung des elektronischen Sitzungsdienstes, die Bereitstellung von Online-Dienstleistungen für die Bürger, die Optimierung der Verwaltungsarbeit und überhaupt das große Thema Digitalisierung werden mich beschäftigen.“

Dadurch, dass er in seiner jetzigen Tätigkeit in Bodman-Ludwigshafen viel über Digitalisierung gelernt habe, könne er sein Wissen in Orsingen-Nenzingen gewinnbringend einsetzen, ist der neue Hauptamtsleiter überzeugt. Das sei schließlich ein Riesenthema. „Auch Bürgermeister Stefan Keil ist ja erst seit einem Jahr da. Ich möchte an der laufenden Umstrukturierung der Verwaltung mitwirken und Umbrüche selbst gestalten. Das wird das Spannende und Interessante.“

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„Die Herausforderungen werden immer größer“

Die Aufgabenbreite als Hauptamtsleiter sei gigantisch, so Schlichenmaier. Ihn erwarteten viele Themenbereiche und neue Gesetze – und es kämen stetig mehr dazu. „Die Herausforderungen werden immer größer und es wird immer schwieriger, geeignetes Fachpersonal zu finden. Umso wichtiger ist es, das vorhandene Personal mitzunehmen auf die Reise der Digitalisierung.“

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Bis Mitte September arbeitet Rudolf Schlichenmaier noch für die Gemeinde am See und am 4. Oktober ist sein erster Arbeitstag im Nenzinger Rathaus. Er gehe im Guten, betont er. „Persönlich freuen sich die Kollegen für mich.“ Er freue sich auf die Zukunft und erklärt: „Ich schätze das Arbeiten in einer kleinen Gemeinde und möchte auf der Ebene auch bleiben.“

Andere Stellen sind noch unbesetzt

Auch Orsingen-Nenzingens Bürgermeister Stefan Keil äußert sich zu der personellen Änderung: „Wir hatten ein sehr interessantes Bewerberfeld und es freut mich sehr, dass wir mit Herrn Schlichenmaier einen Fachmann für das Bauwesen gewinnen konnten und unsere Mitarbeiterin, die in Teilzeit in diesem Bereich arbeitet, entlasten können. Um alle Aufgaben einer Verwaltung vernünftig abarbeiten zu können, ist es wichtig, dass alle Stellen besetzt sind. Das wird – Stand heute – im März 2023 soweit sein, wenn auch die Stelle der stellvertretenden Kämmereileitung besetzt ist.“