Seine Freude ist ungebrochen: Stefan Keil strahlt auch am Tag nach der Bürgermeisterwahl. Seit Bekanntgabe der Wahlergebnisse erhalte er laufend auf allen möglichen Kanälen Gratulationen, sagt er. „Es ist toll, wie viele sich mitfreuen.“

Es habe ihn auch sehr berührt, dass die Vereine einen von Pfarrer Dominik Rimmele gesegneten Bürgermeister-Baum vor dem Rathaus aufgestellt haben: „Das ist eine ganz tolle Aktion. Ich habe noch nie einen Baum bekommen.“ Es sei nicht selbstverständlich, so etwas zu organisieren und umzusetzen. Er habe auch erfahren, dass am Sonntagabend in beiden Ortsteilen die Kirchenglocken während der Verkündung der Ergebnisse geläutet haben.

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Der entscheidende Moment

Über den Moment der Verkündung am Sonntagabend erzählt Keil, dass er einfach gespannt zugehört habe. Eigentlich sei er ruhig gewesen, aber als der Moment kam, als gesagt wurde, wieviele Stimmen er erhalten hat, sei der Puls in die Höhe gegangen, „vor allem, weil ich als letzter genannt wurde – da ist man schon aufgeregt“. Später habe er mit der Familie im ganz kleinen Kreis gefeiert. Seine Frau war in der Kirnberghalle dabei, während die Großeltern zuhause auf die Söhne aufpassten. „Die Jungs waren ganz aufgeregt und haben ein Plakat für mich gebastelt“, erzählt Keil.

Applaus für Stefan Keil
Applaus für Stefan Keil | Bild: Löffler, Ramona

Dieser Bürgermeister-Wahlkampf war der erste von Stefan Keil. Er hebt hervor, wie anders eine solche Bewerbung im Vergleich zu anderen Jobs sei, da es nicht einfach die Unterlagen und ein Gespräch gebe, sondern man sich rund 3500 Bürgern präsentiere. Während des Wahlkampfs seien viele Informationen hereingeströmt. Das zeige das Interesse der Bürger.

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Gutes Miteinander unter den Kandidaten

Der 47-Jährige blickt positiv auf die Gespräche mit den Mit-Kandidaten im Wahlkampf zurück: „Wir hatten ein gutes Miteinander.“ Und jeder habe sich auf seine eigenen Themen konzentriert. Carmen Haberland und Michael Stadler waren am Sonntagabend unter den ersten, die Stefan Keil zum Wahlsieg gratuliert haben. Die Juristin sah es ganz pragmatisch: „Nur einer von uns konnte es werden.“ Sie wolle sich noch bei vielen Leuten bedanken und freue sich, dass sie eine Gemeinde kennengelernt habe, die sie zuvor nicht kannte.

Stefan Keil freut sich über den Bürgermeister-Baum beim Rathaus in Orsingen-Nenzinen, den die Vereine der Gemeinde aufgestellt haben.
Stefan Keil freut sich über den Bürgermeister-Baum beim Rathaus in Orsingen-Nenzinen, den die Vereine der Gemeinde aufgestellt haben. | Bild: Löffler, Ramona

Auch Unternehmer Michael Stadler möchte noch einigen Personen danken und sich verabschieden, ehe er die Gemeinde in ein paar Tagen verlässt. Dieser Wahlkampf sei sein letzter gewesen, sagte er. Es sei schade, dass es nicht geklappt habe, aber es sei eine schöne Erfahrung gewesen: „Orsingen-Nenzingen bleibt eine supertolle Gemeinde.“

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Was nun zu klären ist und wie es weitergeht

Stefan Keil saß am Montag direkt wieder an seinem Schreibtisch im Stockacher Kulturamt. Eigentlich wieder in der Alltagsroutine, aber gleichzeitig bleibt es spannend. Der Wahlkampf ist zwar vorbei und er wolle sich zunächst auf die derzeitige Arbeit konzentrieren, doch nun sei auch zu klären, wie der Übergang von der Leitung des Sachbereichs Tourismus und Kultur in Stockach zum Bürgermeister von Orsingen-Nenzingen laufen werde. „Ich trage meinen Teil für einen sauberen Übergang bei“, versicherte Keil zum Kulturamt. Die Kulturveranstaltungen in Stockach seien bereits bis April 2022 vorgeplant. So ein Vorlauf entspanne alles etwas.

Der Stockacher Bürgermeister Rainer Stolz gratuliert Keil: „Ich freue mich für Herrn Keil über seinen persönlichen Erfolg und wünsche ihm und seiner Gemeinde eine gute Zukunft. Für die Raumschaft freue ich mich auf eine gute, gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohle unserer Kommunen.“ Über das Weitere in unserer Abteilung Kultur werde die Stadtverwaltung zu gegebener Zeit eine Entscheidung treffen.

Landrat Zeno Danner (rechts) gratuliert Stefan Keil.
Landrat Zeno Danner (rechts) gratuliert Stefan Keil. | Bild: Löffler, Ramona

Bis zum eigentlichen Amtsantritt will Keil sich verstärkt in die Themen der Gemeinde einarbeiten, das Team im Rathaus oder auch in der Schule und im Kindergarten kennenlernen. Falls möglich, wolle er auch schon eine Fortbildung beginnen. „Ein Austausch mit dem Bürgermeister wäre toll“, ergänzt er. In seinem Kalender steht auch direkt die Ratssitzung am Dienstag, 30. März, in Orsingen-Nenzingen.