Man muss es nur einmal mit der Schulzeit vergleichen. Wenn der Lehrer damals die Note 3,6 – gerundet also Vier – gab, fehlte es nicht nur an unbedeutenden Kleinigkeiten. Diese Note hat Radolfzell im Fahrradklimatest 2018 bekommen. Eine Verbesserung des Fahrradklimas ist zwar geplant, aber mit einer Verbesserung in kurzer Zeit ist nicht wirklich zu rechnen. Am Beispiel der geplanten Verkehrsführung Konstanzer Brücke wird deutlich: Schnell geht das vermutlich nicht über die Bühne. Zu sehr bremsen die Meinungsunterschiede zwischen Gemeinderat und Verwaltung mit OB Martin Staab an der Spitze einen Fortschritt. Die Radolfzeller müssen also Geduld beweisen.
Als Trostpflaster sei an dieser Stelle gesagt, dass die Note 3,6 zwar nicht gerade gut, aber auch nicht gerade schlecht ist. Laut Kultusministerium bedeutet eine Vier, dass die Leistung zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht. Hinzu kommt, dass Radolfzell im Vergleich zu anderen Städten der gleichen Größenordnung auf Platz 73 von 311 landet. Radfahrer in anderen Städten haben also mit noch wesentlich größeren Mängeln zu kämpfen. Das macht die Situation vor Ort zwar nicht besser, zeigt aber, dass die Zeit, bis die Verbesserungen des Radverkehrs in Radolfzell tatsächlich umgesetzt werden, sich durchaus aushalten lässt.