Noch liegt die Adventszeit in weiter Ferne, die Planungen für den Christkindlemarkt müssen aber bereits jetzt beginnen – allerdings nicht mehr wie bisher durch die Aktionsgemeinschaft Radolfzell, sondern durch die Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell GmbH. Diese übernimmt die Organisation, nachdem die Aktionsgemeinschaft zuvor 43 Mal für den Christkindlemarkt verantwortlich war und ihn über viele Jahre hinweg mit ehrenamtlichem Einsatz zu dem gemacht hat, was er heute ist.

Strukturen haben sich verändert

Zuletzt habe sich die Struktur der Aktionsgemeinschaft verändert, erzählt Andreas Joos, einer der vier Vorstände. Mitglieder des Arbeitskreises, die den Christkindlemarkt bisher auf die Beine gestellt hatten, haben sich in den Ruhestand verabschiedet. Der Aktionsgemeinschaft ist es daher nicht mehr möglich, den Markt ehrenamtlich in der gewohnten Qualität umzusetzen. Deshalb musste eine neue Lösung gefunden werden – und die Verantwortlichen einigten sich auf eine Übergabe an die TSR.

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Mit dieser hat die Aktionsgemeinschaft auch schon in der Vergangenheit engen Kontakt gehabt, viele der Radolfzeller Veranstaltungen werden gemeinsam durchgeführt. Zudem ist der Christkindlemarkt nicht die erste Veranstaltung der TSR, die ihren Ursprung bei der Aktionsgemeinschaft hat, berichtet Andreas Joos. „Auch das Altstadtfest und die Abendmärkte waren mal Kinder der Aktionsgemeinschaft und wurden von der TSR weitergeführt und weiterentwickelt.“

Stil soll weitergetragen werden

Wie die Geschäftsführerin der TSR, Nina Hanstein, berichtet, sei die Entscheidung, jetzt auch noch die Organisation des Christkindlemarkts zu übernehmen, nicht schwer gefallen. Der Markt habe eine hohe Qualität, die über lange Zeit hinweg aufgebaut worden sei. „Der hat eine Strahlkraft über Radolfzell und die Landkreisgrenze hinweg.“ Es sei daher auch nicht geplant, an dem bisherigen Konzept irgendetwas zu ändern.

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Natürlich würden mit der Zeit auch neue Herausforderungen kommen und sich etwa Hygienestandards und Sicherheitsanforderungen ändern können. Darauf müsste dann gegebenenfalls reagiert werden. Eine inhaltliche Änderung sei aber aktuell nicht gewollt. Auch Andreas Joos betont: „Wir wollen alle, dass der Stil weitergetragen wird.“ Der Christkindlemarkt solle klein und fein bleiben.

2019 wurde der Christkindlemarkt in Radolfzell zuletzt ausgerichtet. Danach war wegen der Corona-Pandemie erst einmal Pause.
2019 wurde der Christkindlemarkt in Radolfzell zuletzt ausgerichtet. Danach war wegen der Corona-Pandemie erst einmal Pause. | Bild: Jarausch, Gerald

Kapazitäten bei der TSR müssen erhöht werden

Wie Nina Hanstein erzählt, wird es aber in Zukunft innerhalb der TSR Veränderungen geben. Denn mit den bestehenden Ressourcen könne der Christkindlemarkt ab dem kommenden Jahr nicht noch neben den anderen Veranstaltungen geplant werden. In diesem Jahr sei das noch kein Problem, weil das Altstadtfest aus- und damit Aufgaben wegfallen. Ab 2023 müssten jedoch die Kapazitäten bei der TSR erhöht werden. Wie, sei allerdings noch unklar.

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Geplant ist der Christkindlemarkt nach der coronabedingten Zwangspause für die Zeit vom 1. bis zum 4. Dezember. Eine Notlösung, wie sie im vergangenen Jahr in Form eines Adventsdorfs am See angedacht gewesen war, soll es nicht geben. Stattdessen soll der Christkindlemarkt wieder auf dem Marktplatz aufgebaut werden. Wie die Aktionsgemeinschaft berichtet, hätten sich auch schon erste Händler gemeldet.

Aktionsgemeinschaft bleibt mit im Boot

Auch, wenn die Organisation nun bei der Tourismus- und Stadtmarketing GmbH liegt, die Aktionsgemeinschaft wird beim Christkindlemarkt auch weiterhin eine Rolle spielen: „Sie bleibt als großer Partner mit im Boot“, sagt Nina Hanstein. Zum einen werde die Aktionsgemeinschaft nach wie vor ihren eigenen Stand auf dem Markt betreiben und außerdem weiterhin das Schneeflocken-Gewinnspiel veranstalten.

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Zum anderen stehe die Aktionsgemeinschaft zum Beispiel für Rückfragen zur Verfügung, damit der Übergang möglichst geschmeidig abläuft. „Da stehen wir nicht von einem Tag auf den anderen alleine da“, freut sich Hanstein. Die Projektleitung werde sich so mit der Aktionsgemeinschaft bezüglich des Ablaufs zusammensetzen. Außerdem will die TSR der Aktionsgemeinschaft auch ein paar Elemente wie Stände und Gläser abkaufen.