75 Jahre ist es mittlerweile her, dass beim Busunglück von Döggingen 22 Menschen ihr Leben verloren. Doch die Wunde sitzt bis heute tief. Um den Opfern zu gedenken, soll in diesem Jahr ein Denkmal aufgestellt werden. Als der Kulturausschuss im vergangenen Winter erstmals über das Vorhaben informiert wurde, herrschte noch Uneinigkeit im Gremium. Dass es das Denkmal geben soll, das kam durchaus gut an. Nur über die Art und den Standort gab es unterschiedliche Meinungen. Schlussendlich einigte man sich schließlich darauf, das Kunstwerk „Dicircle“ von Rüdiger Seidt zu kaufen und als Denkmal zu nutzen. Und nun steht auch fest, wo dieses aufgestellt werden soll.
Wie in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses erläutert wurde, soll das Werk aus Metall im westlichen Teil des Mettnau-Parks aufgestellt werden. Wo genau, das steht laut Bürgermeisterin Monika Laule aber noch nicht fest: „Der konkrete Standort wird noch ermittelt“, erklärte sie.
Kein Standort in der Innenstadt
Laut der Bürgermeisterin hatte die Verwaltung nach der Ausschusssitzung im vergangenen Winter Kontakt mit dem Skiclub Radolfzell aufgenommen, dem Opfer des Unglücks angehört hatten. Dass dies zuvor nicht geschehen war, war im Ausschuss kritisiert worden. Schlussendlich sei in Gesprächen, an denen laut Sitzungsvorlage auch der Arbeitskreis Erinnerungskultur beteiligt war, die Entscheidung für den Mettnau-Park getroffen.
Ein innerstädtischer Standort, der im Ausschuss vorgeschlagen worden war, sei diskutiert aber abgelehnt worden – „weil es dem Gedenken eher zuwider läuft“, so Monika Laule.
Tafel informiert über das Unglück
Die Verlegung des Kunstwerks soll 3000 Euro kosten, am neuen Standort soll laut Monika Laule auch eine Erläuterungstafel angebracht werden, die über das Unglück und den Hintergrund des Kunstwerks informiert.
Das Busunglück von Döggingen hatte sich am 6. Februar 1949 ereignet, damals stürzte ein Bus bei einer Ski-Ausfahrt auf der abschüssigen Strecke von Döggingen nach Unadingen im Schwarzwald einen Steilhang hinunter und bohrte sich mit großer Wucht in den Gegenhang. Viele der Insassen verloren vor Ort, auf dem Transport oder im Krankenhaus ihr Leben.