Bei der Bauruine des ehemaligen Hotel Viktoria in der Bahnhofstraße ist weiter kein Fortschritt in Sicht. Nachbarn hatten wegen des geplanten Neubaus an der Stelle geklagt. Wie die Radolfzeller Stadtverwaltung und Bauinvestor Bernhard Bihler auf Nachfrage des SÜDKURIER bestätigt haben, habe das Verwaltungsgericht Freiburg den zwei Klagen gegen die genehmigte Bauvoranfrage stattgegeben. Eine dritte Klage sei wegen geringer Erfolgsaussicht vom Kläger zurückgezogen worden.
Investor und Stadt prüfen ein Berufungsverfahren
Nun möchten der Investor und die Stadtverwaltung eine Berufung gegen dieses Urteil prüfen. Eine Beseitigung der Bauruine und der Beginn eines Neubaus rückt so in unbestimmte Ferne. „Wir waren über das Urteil sehr überrascht“, fasst Bernhard Bihler, Geschäftsführer der Hall Immobilienbesitz und Beteiligungsgesellschaft mbH, seine Gedanken zusammen. Das Urteil stelle das Baurecht in Frage, und dies nur wegen des Wunsches nach Seesicht einzelner Parteien. Das sehe Bihler als eine problematische Entwicklung an und wolle dies von seinen Anwälten prüfen lassen.
Auch die Stadtverwaltung prüft aktuell intern eine Berufung gegen das Urteil, denn die Klage richtet sich in erster Linie gegen die von der Stadt Radolfzell genehmigte Bauvoranfrage. Die klagenden Nachbarn möchten sich nicht zu dem Sachverhalt äußern. Mehrere Versuche des SÜDKURIER blieben erfolglos. Das ehemalige Hotel Viktoria brannte im Sommer 2016 komplett aus, 2019 erfolgte ein Teilabriss.