Von Bürgern für Bürger – so lassen sich die Impfaktionen zusammenfassen, die für Sonntag, 19. Dezember, und Sonntag, 16. Januar 2022, in der Stahringer Homburghalle geplant sind.

Die Initiative dafür geht von dem Stahringer Arzt Olav Kromrey aus. Er betreibt in Singen eine Praxis für Allgemeinmedizin. Gemeinsam mit seiner Frau Katja, die ebenfalls in der Praxis tätig ist, erlebt er täglich, wie groß die Nachfrage nach Impfterminen ist, erzählt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Spontane Idee wird zur großen Aktion

„Wir haben uns spontan entschlossen, nicht nur in unserer Praxis zu impfen, sondern alle Hebel in Bewegung zu setzen, um auch außerhalb der Praxis mit einem Impfangebot zu helfen“, sagt Kromrey. Schnell stand der Entschluss, dies in der Stahringer Homburghalle umzusetzen.

Dabei sieht Kromrey sich lediglich als Initiator einer Aktion, die innerhalb kürzester Zeit eine Welle an Hilfsbereitschaft ausgelöst hat. „Es ist einfach phänomenal“, so Kromrey. „Wir haben verschiedene medizinische Kräfte im Dorf angesprochen und jede hat sofort zugesagt.“

Welle der Hilfsbereitschaft reißt nicht ab

Zudem würden sich bei ihm immer wieder Bürger mit der Frage melden, ob sie die Aktion in irgendeiner Form unterstützen können. Gemeinsam mit den beiden Stahringer Ärzten Bruno Sauter und Peter Stoll wird Olav Kromrey an den Impftagen die Patientenaufklärung durchführen.

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Die wesentlich größere Aufgabe sieht er aber bei den Krankenschwestern und medizinischen Fachangestellten, die die Spritzen aufziehen und setzen werden. Unterstützt wird die Aktion zudem vom Ortsverein Stahringen-Wahlwies des DRK. Deren Helfer werden in der Homburghalle zwei Zelte errichten und die Impfaktion sowohl logistisch als auch administrativ unterstützen.

An Impfstoff gelangt man nicht so leicht

Doch davor gab es noch ein paar Hürden zu überwinden. Vor allem genügen Impfstoff zu beschaffen, sei gar nicht so einfach. Hier setzte der Arzt auf seine Beziehungen. „Die Beschaffung des Impfstoffs ist leider aktuell sehr schwierig. Wir konnten weder über die Stadt noch über die Kreis-Apotheken in Konstanz den Impfstopf bekommen“, erklärt Kromrey.

Letztlich wird ihm der Impfstoff nun über Stefanie Matzner zur Verfügung gestellt. Sie ist im Landkreis Konstanz für die Koordination der mobilen Impfteams zuständig. Zudem stellen einige Arztpraxen ein Impfstoff-Kontingent zur Verfügung.

Wahrscheinlich kriegt nicht jeder den Piks

Auch seitens der Ortsverwaltung ist die Unterstützung groß. Sie ist für die Terminvergabe zuständig. „Es ist leider so, dass die Nachfrage unser Angebot vermutlich bei weitem übersteigen wird. Wir möchten natürlich Menschen auch außerhalb Stahringens die Möglichkeit einer Impfung geben. Wir bitten deshalb um Verständnis, dass wir nicht alle Anfragen erfüllen werden können“, so Kromrey.

Deshalb lautet sein dringender Appell, dass alle Anfragen nach einem Impftermin telefonisch zu den vorgegebenen Zeiten getätigt werden. Die Anmeldezeiten sind von Mittwoch bis Freitag von 9 bis 11 Uhr über die Rufnummer des Stahringer Rathauses.

Helfer verdienen an der Aktion nichts

Kromrey betont: Die Impfaktion sei nur dank des außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements aller Beteiligten möglich. Sie stellten nicht nur ihre Zeit zur Verfügung, sondern hätten sich durchweg bereit erklärt, ihr Honorar zu spenden.