Das vergangene Jahrzehnt scheint eine halbe Ewigkeit her. Kurzer Rückblick: Vor einem Jahr beschäftigte sich Deutschland damit, ob das Mathe-Abitur zu schwer sei. Heute, zwölf Monate später fragt man sich, ob man ein Mathe-Abitur, ob schwer oder leicht, überhaupt schreiben kann. Jugendliche gingen freitags auf die Straße und forderten mehr Klimaschutz und das Nervigste überhaupt waren die Elektroscooter.

Unterhält man sich heute mit Menschen, scheint nur eins ihr Wohlbefinden zu stören: Das Tragen von Gesichtsmasken. Viele tun es aus Überzeugung, um andere zu schützen. Einige tun es, weil es mittlerweile einfach Pflicht ist und man ohne halbe Gesichtsbedeckung ermahnt wird und demnächst vielleicht sogar Strafe zahlen muss. Aber so richtig Spaß macht es keinem. Es ist stickig, es wird warm, die Brillengläser beschlagen, man nuschelt und niemand sieht, ob das Gegenüber gerade lächelt oder nicht.

Das Geschäft mit dem Mundschutz

Die Alternativlosigkeit der Gesichtsmaske kurbelt bei vielen allerdings den Geschäftssinn an. So gibt es beim Discounter medizinische Einwegmasken. Zehn Stück für 6,99 Euro. Pro Einkauf im selbigen, oder auf dem Wochenmarkt, sind dann schon mal knappe 70 Cent fällig. Ohne Maske wird man nämlich an der Tür abgewiesen. Nachhaltiger sind da die selbstgenähten Stoffmasken, die sich beliebig oft waschen lassen.

Die gibt es von lieben Menschen genäht und verschenkt oder für ein paar Euro verkauft. Im Internet bieten bereits etliche Shops modische Masken in Spitzenoptik, mit Leo-Print oder sogar mit Pailletten verziert an. Wenn man eh eine tragen muss, kann diese ja auch schön sein. Dafür greifen Kunden dann auch gerne tiefer in die Tasche, aber man trägt es nun einmal mitten im Gesicht.

Eine Maske, die den Charakter unterstreicht

Die Maske wird zum Teil des Outfits. Somit sind hier keine modischen Grenzen mehr gesetzt, sie muss den Charakter des Trägers wiederspiegeln. Die Narrenmusik aus Radolfzell hat diesen Trend erkannt. Sie bietet nun in ihrem eigenen Shop, in dem man sich das Logo der Gruppe auf eigentlich fast alles drucken lassen kann, auch Gesichtsmasken an.

Neben T-Shirts, Tassen, Babylätzchen, Handyhüllen, Teddybären und Sporttasche gibt es nun also auch das Narrenmusik-Logo für die Gesichtsmaske. Man sieht damit zwar noch immer nicht, ob das Gegenüber lächelt oder nicht. Aber man weiß genau, er mag Fasnacht und Blasmusik. Und oft ist das genug, um ein nettes Gespräch zu beginnen. Natürlich mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand.

Die Kolumne: Das Corona-Tagebuch der Redaktion Radolfzell begreift sich als hoffentlich vorübergehende Erscheinung.

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