Händler und Anwohner der Konstanzer Straße müssen weiter Geduld beweisen. Nur wenige Monate nachdem die Bauarbeiten an der Konstanzer Brücke endlich fertiggestellt wurden, wird aktuell der Kreisverkehr zwischen ihr und der Günter-Neurohr-Brücke erneuert. Und das bedeutet: Beide Brücken bleiben für die Zeit der Arbeiten für den Autoverkehr gesperrt.
Wie OB Martin Staab im Rahmen des jüngsten Bürgerinformationsabends im Milchwerk erklärte, muss die Infrastruktur im Boden grundlegend erneuert werden. Uwe Negraßus, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, präzisierte auf Nachfrage: Sowohl durch Autos, die von den Brücken her auf den Kreisverkehr zufahren und dort abbremsen, als auch durch die Lage direkt neben der Böschung sei der Asphalt stark in Anspruch genommen und beschädigt worden. Um das zu vermeiden, werde jetzt ein Betonkreisverkehr mit Stahleinlagen gebaut, der den äußeren Einwirkungen besser standhalte. Wie die Stadt zuvor bereits verkündete, sollen zudem die Querungshilfen und Verkehrsinseln erneuert werden.
Eine gleichzeitige Sanierung der Brücke und des Kreisverkehrs war laut Uwe Negraßus aus logistischen Gründen nicht möglich: Zum einen sei beim Bau der Rampe Richtung Markelfingen der Zugang auf der Seite des Kreisverkehrs wichtig gewesen, zum anderen sei es so möglich gewesen, den Verkehr über die Günter-Neurohr-Brücke umzuleiten. Aber immerhin: „Anfang Dezember ist das Schlimmste rum“, versprach Martin Staab. Und dann soll an dieser Stelle auch erst einmal Ruhe sein: „Ich gehe davon aus, dass das eine sehr dauerhafte Lösung ist“, erklärte Negraßus.
Neuer Kreisverkehr kommt
Dafür stehen an anderer Stelle Bauarbeiten an – nicht weit von der aktuellen Baustelle entfernt: Wie Staab ankündigte, ist für das kommende Jahr der Bau des neuen Kreisverkehrs am Knoten Konstanzer Straße/Güttinger Straße vorgesehen. „Es gibt aber auch den Gedanken, jetzt ein Jahr Pause zu machen und dann die Maßnahmen durchzuführen.“
Bereits Ende 2019 entschied sich der Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik an dieser Stelle für einen Kreisverkehr im klassischen Sinne. Der Behelfskreisel bei der Polizei soll zur Kreuzung zurückgebaut werden, so Staab. Nachdem bei der Aussprache im Ausschuss für diese Variante auch Kritik an einer fehlenden Bypass-Führung für Radfahrer laut geworden war, stellte der OB am Bürgerinformationsabend eine eben solche vor: Vom Kreisel zwischen der Konstanzer Brücke und der Günter-Neurohr-Brücke soll sie bis zum Messeplatz neben der Straße entlangführen. Laut Uwe Negraßus werden dadurch nicht nur die Radfahrer geschützt, sondern durch den fehlenden Radverkehr auf der Straße auch der Verkehrsfluss zu Stoßzeiten entlastet. Nun müsse allerdings noch der Gemeinderat den erforderlichen Haushaltsmitteln zustimmen.
Trennblöcke werden abgebaut
Der Protest der Verkehrsteilnehmer wegen den Trennblöcken zwischen Straße und Radweg auf der Konstanzer Brücke kam im Rathaus an: Wie Martin Staab beim Bürgerinformationsabend verkündete, sollen sie wieder entfernt werden – zumindest probeweise. An den Blöcken war Kritik laut geworden, weil einige Radfahrer Angst hatten, daran möglicherweise hängen zu bleiben und zu stürzen. „Wir werden jetzt einige Monate ohne die Warnbaken ausprobieren“, sagte Martin Staab darum. Wenn die Konstanzer Brücke wieder geöffnet sei, werde sich zeigen, was die bessere Lösung ist. Dafür seien dann allerdings erneute Rückmeldungen durch die Bürger nötig, betonte er.