Beim Thema Bildung tut sich in Radolfzell so einiges. So standen zahlreiche Themen auf der Tagesordnung der Sitzung des Gesamtelternbeirats (GEB) Schulen Radolfzell. Seitens der Stadt Radolfzell berichteten Vanessa Leiber, Leiterin der Abteilung Schulen und Sport bei der Stadt, und Brigitte Reichmann, Leiterin im Bereich Bildung, Jugend, Sport. Die gute Nachricht der beiden: Durch das pädagogische Konzept „Kinderzeit“ könne der ab 2026 gültige Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung erfüllt werden.

Eine Familienumfrage der Stadt Radolfzell hatte zuvor ergeben, dass 60 Prozent der Kinder die Kinderzeit, also die städtische Kinderbetreuung vor und nach dem Unterricht, nutzen. Auch am warmen Mittagessen nehmen 60 Prozent der Kinder teil. Da es bei der zugehörigen App „Mensamax“ hin und wieder zu Problemen gekommen sei, verwiesen sie auf die Nutzung über den Internetbrowser. An der Behebung der Schwierigkeiten werde unterdessen gearbeitet.

Einheitliche Schulwegeplanung angedacht

Eine Hauptthematik der Sitzung war die Schulwegeplanung. Hier gibt es zwar ein Programm des Landes, dieses werde laut Vanessa Leiber jedoch mangels Zeit und Fachkenntnissen nicht genutzt. Momentan, so Leiber, hole die Stadt Angebote zu einer einheitlichen Schulwegeplanung für alle Schulen in Radolfzell bei den entsprechenden Firmen ein. Nachdem sich in den vergangenen Jahren immer wieder Eltern über Risiken und Gefahren auf den Schulwegen bei der Stadt beklagt hatten, hatten die Schulen die Wege der Kinder abgefragt, um Gefahren herauszufinden und Verbesserungen zu ermöglichen.

Hierin reiht sich das Thema Schülerbeförderung ein. Zurzeit laufe eine Bürgerbeteiligung zum Fahrplanwechsel des Landratsamtes Konstanz, bei der die Schulen aufgerufen sind, teilzunehmen.

Suche nach Schulsozialarbeitern läuft

Weiterhin laufen aktuell Ausschreibungen für Schulsozialarbeiterstellen. Und in der Kinderzeit und in den Sekretariaten konnten erfreulicherweise neue Stellen geschaffen werden, so Vanessa Leiber.

Zudem sei das Spielflächenkonzept für die Stadt Radolfzell aufgestellt und im Ausschuss genehmigt worden. Demnach konnte die Stadt im vergangenen Jahr folgende Spielplätze fertigstellen: Spielplatz Praxedisstraße, Strandbad Mettnau und Buchenseebad in Güttingen. In 2023 sollen außerdem Spielplätze in der Hebelstraße und im Seelebad Böhringen errichtet werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Was die Digitalisierung der Schulen betrifft, sei von den aktuellen Förderprogrammen schon ein Großteil abgerechnet worden. Ein kleiner Anteil wurde beim Land als zusätzliches Budget angemeldet und auch genehmigt. Bei den Schulbauprojekten laufen so genannte Schulbaupriorisierungen. Hier wird geprüft, was an den Schulen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten gemacht werden muss.

Zeller Karte künftig digital erhältlich

Neuigkeiten gibt es zudem hinsichtlich der Zeller Karte, welche die Stadt an finanziell schwächere Menschen verteilt, um Ermäßigungen für kulturelle Angebote zu ermöglichen. Diese soll laut Leiber ab kommenden Herbst digital erhältlich ein. Außerdem soll es ab diesem Jahr erstmalig in Radolfzell eine einwöchige Sommerschule geben. Diese wird in der Ratoldusschule stattfinden. Schüler mit Nachholbedarf in Mathe, Deutsch und Englisch bekommen Unterricht und nachmittags ein attraktives Freizeitangebot.

Das könnte Sie auch interessieren

Für die Schulen selbst ist das neue Umsatzsteuerrecht eine große Herausforderung, nachdem künftig auch Veranstaltungen wie Kuchenverkauf umsatzsteuerlich behandelt werden müssen, berichtete der Vorstand des GEB. Zudem sorge das starke Bevölkerungswachstum um acht Prozent bis 2030 – insbesondere bei jungen Menschen und in Markelfingen – für Veränderungen, sagte die Vorsitzende Antje Groll.

Verena Mohr, die stellvertretende GEB-Vorsitzende, wies auf Erfolge hin wie dem Demokratie-Projekt „Radolfzell wird bunt“ im vergangenen Jahr und das Kinderforum am 26. März im Milchwerk, bei welchem Kinder erstmalig äußern konnten, was sie sich für Verbesserungen für ihre Stadt vorstellen.

Das könnte Sie auch interessieren