Die Konzernmutter Circor hat im chinesischen Weihai ein „Kompetenzzentrum“ errichtet. Es heißt, Circor plane dort alles zu produzieren, was im asiatischen Raum gebraucht werde.
Das könnte einen weiteren Abzug von Produktionskapazitäten aus Radolfzell bedeuten. Man rechnet damit, dass das Angebotswesen und die Ersatzteilabwicklung nach Weihai verlagert wird. Fünf Arbeitsplätze der Informationstechnik sollen nach Indien gehen, so der Betriebsfunk.
Noch arbeiten rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Radolfzell. Damit das in Zukunft so bleibt, hat die Gewerkschaft IG Metall zu einem Aktionstag aufgerufen. Das Motto lautet: „Zukunft und Sicherheit, statt Stellenabbau und Verlagerung.“
Die IG Metall will den sofortigen Stopp aller Arbeitsplatzverlagerungen, den Ausbau eigener Vertriebsstrukturen, die Steigerung der Investitionen in lokale Arbeitsplätze und eine Beschäftigungssicherung bei Allweiler. „Wie lange soll die Auslagerung nach Asien denn sonst noch gut gehen?“, fragt sich auch Raoul Ulbrich von der IG Metall Singen und Friedrichshafen-Oberschwaben.
Appell an den Betriebsrat
Auch der CDU-Stadtverband hat das Thema aufgegriffen. Stadtrat Christof Stadler schreibt, das Radolfzeller Unternehmen sei über 160 Jahre erfolgreich gewesen. Leider seien in den vergangenen Jahren zahlreiche Arbeitsplätze abgebaut worden und jetzt sollen wieder Arbeitsplätze verlagert werden. Die CDU appelliere an die Verantwortlichen, gemeinsam mit dem Betriebsrat diesen Schritt zu überdenken und nach Alternativen zu suchen.