Arbeiten, während andere Feiern. Das bedeutet der Jahreswechsel für die Technischen Betriebe der Stadt Radolfzell. Denn Silvester stellt für Mitarbeiter dort eines jener Ereignisse dar, welches ein erhöhtes Arbeitsaufkommen bedeutet. Ähnlich wie in der Fasnachtszeit und nach dem Hausherrenfest müssen insbesondere die Mitarbeiter der Abteilung der Stadtreinigung dann ein erhöhtes Pensum absolvieren. Denn alle Ereignisse sorgen für besonders viel Unrat und Müll in der Stadt und der Landschaft.
Seit der Corona-Pandemie hat sich laut Ralf Wiedemann von der Abteilung Stadtreinigung, Fuhrpark und Instandhaltung zudem das Seeufer zu einem der bevorzugten Standorte zum Abfeuern von Feuerwerkskörpern entwickelt: „Seit Corona kommen dort immer etliche Menschen zusammen und das ist bis jetzt so geblieben“, sagt Wiedemann.
Aufräumen am Seeufer dauert besonders lange
Unglücklicherweise stelle gerade das Seeufer mit seinem Bewuchs und den Rasenflächen einen erhöhten Arbeitsaufwand bei der Beseitigung des Mülls dar. „Dort kann man keine Kehrmaschine fahren lassen und muss alles mit der Hand aufsuchen“, beschreibt Wiedemann die mühsame Tätigkeit.
Stadtreinigung hat nie Ferien
Das Reinigen des Bereiches fällt ebenso wie das Leeren der Mülleimer im Innenstadtbereich in das tägliche Geschäft der Stadtreinigung. „Wir sind an 365 Tagen tätig“, erklärt Ferdi Cihan, Leiter der Technischen Betriebe Radolfzell, dazu. Während normalerweise jeden Tag zwei Personen die Reinigung vornehmen, werden am Neujahrstag mit vier Mitarbeitern doppelt so viele zum Einsatz kommen. Und selbst das wird nicht reichen, um sämtliche Verunreinigungen in der gesamten Stadt zu beseitigen. „Wir fahren sämtliche Straßen durch und räumen das meiste weg, aber wir werden nicht alles schaffen“, lässt Ralf Wiedemann schon einmal wissen.

Ab sieben Uhr werden die vier Mitarbeiter der Stadtreinigung ihren Dienst verrichten. Glücklicherweise sei der gar nicht einmal so unbeliebt, wie man es für so einen Tag erwarten könnte. Ferdi Cihan habe in den eigenen Reihen Mitarbeiter, die durchaus gerne am Neujahrstag ihrer Tätigkeit nachgehen, weil sie so die Möglichkeit haben, Überstunden anzusammeln.
In den Ortsteilen packen die Anwohner mehr mit an
Von der Reihenfolge her wird erst die Innenstadt gereinigt und anschließend die Ortsteile. Wobei dort in der Regel ohnehin weniger Unrat und Müll zu entfernen sei, wie Wiedemann erklärt. „In den Ortsteilen räumen die Menschen oftmals selbst ihren Müll weg“, sagt er.
Die ausgebrannten Feuerwerkskörper solle man selbstverständlich nicht direkt nach dem Verwenden in den Hausmüll werfen, weil dort sonst Brandgefahr bestehe. Wenn das Material über Nacht draußen gelegen habe und am Folgetag entsorgt werde, besteht nach Auskunft Wiedemanns keinerlei Gefahr. „Wir hatten auf unseren Abfuhrautos noch nie ein Problem, beschreibt er seine Erfahrungen.
Generell seien die Technischen Betriebe derzeit mit den Arbeiten um mehrere Wochen in Verzug. Das liege an den beiden Schadensereignissen, die sich im Laufe des Jahres ereignet hätten. Dazu zähle der Sturm, der im Sommer zu großen Astbruchschäden an Bäumen gesorgt habe. Gleiches gelte für den Schneebruch, der Anfang Dezember für ungewöhnlich viel Schnee gesorgt und in der Folge etliche Bruchschäden zur Folge hatte.
Insgesamt seien die Technischen Betriebe dadurch in manchen Bereichen rund zwei Monate in Verzug, wie Ferdi Cihan erklärt. Immerhin habe die jüngste Aufstockung des Personals im Bereich der Stadtreinigung für etwas Entlastung gesorgt. Mittlerweile arbeiten dort zehn Mitarbeiter, um die Stadt täglich zu reinigen.