Großes Jubiläum auf der Mettnau: Seit der Eröffnung im Jahr 1974 dreht sich in der Werner-Messmer-Klinik alles um Rehabilitation und Vorsorge. Rund 50 Jahre später beging die Reha-Klinik ihr rundes Jubiläum mit einem Festakt. „50 Jahre sind eine stolze Zahl“, sagte Eckhard Scholz, Geschäftsführer und Kurdirektor der Werner-Messmer-Klinik, in seiner Rede im gut gefüllten Veranstaltungssaal. Während die Mitarbeiter nach 45 Jahren in ihren wohlverdienten Ruhestand gehen würde, denke die Werner-Messmer-Klinik selbst noch lange nicht daran. „Wir wollen nach vorne schauen“, erklärte Scholz.

In seiner Ansprache blickte Eckhard Scholz auch auf die bewegte und ereignisreiche Geschichte der Werner-Messmer-Klinik zurück: Von den Ursprüngen der 1958 eröffneten Mettnau-Kur über den Spatenstich für den Bau der neuen Kurklinik im Jahr 1973, der finanziellen Unterstützung durch Werner Messmer, den Ankauf des Hotels Café Schmid 2001 und der Umbenennung in Werner-Messmer-Klinik zu Ehren des Investors im Jahr 2009.

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In all den Jahren habe sich die Werner-Messmer-Klinik ständig weiter entwickelt und die medizinischen Konzepte an immer neue Bedürfnisse angepasst, so Scholz.

Von großer Bedeutung für Radolfzell

In seinem Grußwort hob Oberbürgermeister Simon Gröger die Bedeutung der Werner-Messmer-Klinik für die Stadt hervor. Sie sei für vielen Menschen weit mehr als nur ein Ort der Rehabilitation und Erholung, sondern auch ein Ort der Heilung und des Neuanfangs. Darüber hinaus sei die Mettnau mit über 400 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch ein wichtiger Arbeitgeber.

Er dankte auch dem Team der Reha-Klinik für ihr großes Engagement in den vergangenen 50 Jahren: „Dank ihrer Arbeit ist Radolfzell auch ein staatlich anerkannter Kur- und Erholungsort.“

Es geht um Körper und Geist

Auch Arnulf Heidegger, Vorstandsmitglied der Werner- und Erika-Messmer-Stiftung, fand anerkennende Worte: „Bleiben Sie der Leuchtturm, den die Werner-Messmer-Klinik auf der Mettnau darstellt.“ Marc Kollum vom Hegau-Bodensee-Klinikum in Singen würdigte in seinem kurzen Grußwort ebenfalls die Leistung der Klinik auf der Mettnau, sie setze Maßstäbe in der Behandlung.

Denn neben der körperlichen Genesung kümmerten sich die Mitarbeiter der Klinik auch um die psychische Gesundheit der Patienten, wie er hervorhob. „Ich wünsche mir, dass die Werner-Messmer-Klinik hier in Radolfzell eine Quelle der Hoffnung bleibt“, so Kollum.

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Der Chefarzt der Werner-Messmer-Klinik, Robin Schulze, betonte den besonderen Stellenwert der Menschlichkeit in der Behandlung. „Wozu und für wen machen wir das alles? Es sind die Menschen, um die es hier geht“, erklärte Schulze. „Hier menschelt es.“ Trotz Künstlicher Intelligenz und Gesundheitsautomaten prognostiziere er, dass es auch in Zukunft so bleiben werde. Denn das Menschliche sei eine Grundlage, die es in der Prävention von Gesunden und Rehabilitation chronisch Erkrankter brauche.

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Zudem erfülle es ihn mit Stolz, dass die Mettnau einen Spitzenplatz bei der Kundenzufriedenheit belege. Sie hätten Anfragen aus ganz Deutschland – „mehr als wir bedienen können“.

Zwei Patienten erinnern sich an Schicksalsschlag

In der anschließenden, von Nicola Reimer moderierten Gesprächsrunde zum Thema Prävention und Rehabilitation berichteten unter anderem zwei ehemalige Patienten, Jürgen Riedlinger und Hartung Wilstermann, über ihren plötzlichen Herzinfarkt. Sie erlaubten einen Einblick in ihr Leben vor und nach dem Schicksalsschlag. Der Aufenthalt in der Reha-Klinik habe ihnen ein neues Sicherheitsgefühl gegeben.

Jürgen Riedlinger komme seit seiner ersten Behandlung im Jahr 2011 alle sechs Monate für zwei Wochen als Privatzahler, um weiterhin fit zu bleiben, berichtete er. Ergänzt wurde die Gesprächsrunde durch Beiträge aus der medizinischen Perspektive vom Chefarzt der Werner-Messmer-Klinik Robin Schulze und Marc Kollum vom Hegau-Bodensee-Klinikum.

Nicola Reimer moderiert eine Gesprächsrunde zum Thema Prävention und Rehabilitation mit den ehemaligen Patienten Jürgen Riedlinger und ...
Nicola Reimer moderiert eine Gesprächsrunde zum Thema Prävention und Rehabilitation mit den ehemaligen Patienten Jürgen Riedlinger und Hartung Wilstermann, dem Geschäftsführer der AOK Hochrhein-Bodensee Martin Hummel, Chefarzt der Mettnau Robin Schulze, Chefarzt Mettnau und Marc Kollum vom Hegau-Bodensee-Klinikum in Singen. | Bild: Pascal Guegan

Zum Schluss wurde es noch einmal heiter: Kabarettist Lüder Wohlenberg entlockte den anwesenden Gästen in seiner Rolle des Herrn Raderscheid, dem 50-jährigen Profi-Patienten, zahlreiche Lacher.