Es ist eine lange Zeit, die das Friedrich-Hecker-Gymnasium in Radolfzell nun ohne Schulleiter auskam: Zu Beginn des Schuljahres 2023/2024 hatte die bisherige Leiterin Ulrike Heller eine neue Stelle als Leiterin des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Gymnasiallehrkräfte in Rottweil angetreten, seither hat die stellvertretende Schulleiterin Anne Doll ihre Aufgaben kommissarisch übernommen.
Nun aber gibt es einen offiziellen Nachfolger für Ulrike Heller: Claus Lippert hat am 1. August seinen Vertrag unterschrieben und konnte nun zum Schuljahresbeginn seine Stelle antreten.
Radolfzell kennt er aus dem Urlaub
Der 53-Jährige stammt aus Erlangen und hat zuletzt am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wertheim im Main-Tauber-Kreis als Musik- und Mathematiklehrer gearbeitet. Schließlich sei er auf die ausgeschriebene Stelle am Friedrich-Hecker-Gymnasium aufmerksam geworden. Die Arbeit als Schulleiter habe ihn interessiert und sei ihm als logischer nächster Schritt erschienen. „Leiten und Gestalten ist für mich eine tolle Tätigkeit“, sagt Lippert.
Also habe er sich über das Friedrich-Hecker-Gymnasium und die Stadt näher informiert und schließlich beworben. Radolfzell habe er bereits aus Urlauben gekannt, viermal sei er schon am Bodensee gewesen und habe dabei Ausflüge an den Untersee gemacht. Nun lebt er selbst hier, Anfang September ist er mit Frau und Tochter nach Radolfzell gezogen.
Viel Lob für das Gymnasium und die Kollegen
Die Arbeit als Schulleiter des Gymnasiums unterscheide sich natürlich von seinem bisherigen Arbeitsalltag, sagt Lippert. Früher habe er nach einem Stundenplan gelebt, nun gebe es viele Leitungs- und Verwaltungsaufgaben und Termine. Zudem ist Claus Lippert für 72 Kolleginnen und Kollegen zuständig. Aber: „Das macht mir total Spaß“, sagt der neue Schulleiter.
Er sei schon zuvor Teil eines erweiterten Schulleitungsteams gewesen und könne daher auch von früheren Erfahrungen profitieren. „Man muss nicht bei Null anfangen“, erklärt er.
Zudem sei das Friedrich-Hecker-Gymnasium „sehr gut aufgestellt und sehr gut organisiert“. Es gebe ein lebendiges Schulleben und er danke Ulrike Heller, mit der er während des Bewerbungsprozesses in Kontakt gestanden habe, um sich über die Schule zu informieren, dafür, dass sie „ein toll aufgestelltes Haus übergibt“.
Sein Dank galt auch der kommissarischen Schulleiterin Anne Doll, die ihre Erfahrungen nun auch mit ihm teile, dem Sekretariat und den Lehrerkollegen, die durch die Umstellung viele Aufgaben übernommen hätten.
Er will führen, aber nicht bestimmen
Jetzt sei es seine Aufgabe als neuer Schulleiter, die Schule am Laufen zu halten. Künftig werde es sicher Dinge geben, die sich dort neu entwickeln werden, konkrete Pläne habe er aber noch nicht. Dafür sei es noch zu früh. Und für Claus Lippert steht ohnehin fest, dass es eine Entwicklung nur in Kooperation mit seinen Kolleginnen und Kollegen an der Schule geben könne. „Ein Schulleiter ist zum Führen da und nicht zum Bestimmen“, ist er überzeugt.
Dennoch gebe es Themen, mit denen sich das Friedrich-Hecker-Gymnasium beschäftigen müsse. Dazu zählen Demokratiebildung, digitale Medienbildung und der selbstständige Umgang der Schüler mit den neuen digitalen Geräten. Ebenso müsse man sich mit der Rückkehr zum G9, also dem neunjährigen Gymnasium, beschäftigen, künftig werde es dadurch einen zusätzlichen Jahrgang am Friedrich-Hecker-Gymnasium geben. Auch sei es ihm ein Anliegen, Konzepte zu entwickeln, damit Lehrer untereinander besser kooperieren, so Lippert.
Lust auf die Arbeit
Bürgermeisterin Monika Laule und Brigitte Reichmann, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Jugend und Sport bei der Stadt, freuen sich jedenfalls darüber, dass Claus Lippert seine Kompetenzen am Gymnasium einbringen könne. Und der neue Schulleiter selbst fühlt sich mit seiner neuen Aufgabe wohl und bereits angekommen an seiner Schule: „Ich habe so richtig Lust, hinzugehen am Morgen“, betont er.