Viel Zeit bleibt nicht mehr zum Proben: In etwas mehr als einer Woche, am Freitag, 11. November, eröffnen die Weibsbilder der Narrizella im Radolfzeller Milchwerk die Fasnacht. Alljährlich stellen Frauen in mehreren Gruppen eine Bühnenshow auf die Beine und präsentieren unter anderem Sketche und Tänze – nach Corona-Einschränkungen nun endlich wieder in gewohnter Form.

Die älteren Damen sind Geschichte

Auch Antje Groll, Sina Gnauck und Loretta Karrer arbeiten als eine der vielen Gruppen an ihrem Auftritt. Noch wird nicht verraten, welchen Sketch die drei präsentieren wollen. Das sollen die Besucher erst bei der Aufführung erfahren. Lediglich, dass sie nicht wie in der Vergangenheit in die Rolle von älteren Damen schlüpfen werden, wird erzählt. Stattdessen sei etwas anderes geplant – passend zum Motto der diesjährigen Weibsbilder-Aufführung.

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Das Motto lautet nämlich „anders“, wie Regisseurin Lilith Steinhilber berichtet. Auch das Intro falle entsprechend nicht so aus wie bislang üblich. Zwar sollen nach wie vor der Fanfarenzug spielen und der Narrenpräsident eine Rede halten. „Aber wir machen es eben anders“, so Steinhilber.

Proben noch zuhause für den großen Auftritt am 11. November (von links): Loretta Karrer, Sina Gnauk und Antje Groll, die mit den ...
Proben noch zuhause für den großen Auftritt am 11. November (von links): Loretta Karrer, Sina Gnauk und Antje Groll, die mit den Weibsbildern auftreten. | Bild: Marinovic, Laura

Erstes Treffen schon im Sommer

Die Vorbereitungen für den Auftritt der Weibsbilder begannen schon weit vor dem Fasnachtsauftakt, nämlich im Juni dieses Jahres. Über den Sommer sei dann Zeit, um sich Gedanken zu machen, erzählt Sina Gnauck, ehe man sich im September wieder treffe und Ideen sammle. In der Folge müssen diverse Punkte geklärt werden: die Abfolge der Programmpunkte, welche Requisiten zur Umsetzung nötig sind und wie lange die einzelnen Auftritte dauern. „Sodass es ein abwechslungsreiches, buntes Programm ist, das auch generationsübergreifend alle anspricht“, fasst Antje Groll zusammen.

Auf die Beine gestellt werde das übrigens nicht nur von Radolfzellerinnen. „Die Wiege der Veranstaltung ist in Radolfzell und in der Narrizella“, erklärt Lilith Steinhilber. Sie werde auch von der Narrizella angeboten. „Aber die Gruppen kommen nicht alle aus der Stadt.“ Stattdessen seien auch Frauen aus anderen Orten beteiligt, etwa aus Orsingen und Wahlwies, aber auch der Schweiz.

„Wir haben an uns auch einen hohen Anspruch“

Geprobt werde zunächst nicht gemeinsam, sondern in den einzelnen Gruppen. „Jeder übt sein Stück für sich“, erklärt Sina Gnauck. Wie häufig die Frauen sich treffen, hänge auch davon ab, wie lange die Stücke sind. Aber die Frauen sind sich einig: „Die Vorbereitung ist schon wichtig“, betont Antje Groll. „Es muss ja auch gut werden. Da haben wir an uns einen hohen Anspruch.“

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Etwa einen Monat vor dem Auftritt finde eine Hauptprobe mit allen Frauen statt. „Da müssen noch nicht alle Schritte sitzen“, so Groll. Aber das Konzept sei bereits fortgeschritten. Im Anschluss gehe es um die Feinplanung. Am Abend vor dem Auftritt folgt dann die Generalprobe.

Nicht zwingend Themen aus Radolfzell

Aber wie kommen die Frauen überhaupt jedes Jahr auf neue Ideen für ihre Sketche? Auf unterschiedlichem Weg, sagen Antje Groll, Sina Gnauck und Loretta Karrer. Zum Teil basieren sie zum Beispiel auf Begebenheiten aus dem Bekanntenkreis, „die man dann auch mal ausschmückt“, so Sina Gnauck.

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Im Gegensatz zum Narrenspiegel müssen die Auftritte nicht zwingend inhaltlich mit Radolfzell zu tun haben. „Wenn wir zu irgendetwas einen Bezug haben, dann zu Radolfzell“, betont Loretta Karrer – wenn etwa Plakate als Requisiten benötigt werden, nutze man dafür Motive aus Radolfzell und nicht aus anderen Orten. „Aber es gibt auch Auftritte, die haben gar keinen örtlichen Bezug.“ Stattdessen können bei den Sketchen oder Büttenreden auch allgemeine alltägliche Themen eine Rolle spielen.

„Mischung aus Tanz, Rede und Schauspiel“

Aber nicht nur geschauspielert wird auf der Bühne. „Das Programm ist wie immer eine Mischung aus Tanz, Rede und Schauspiel“, kündigt Lilith Steinhilber an. Beteiligt seien 30 bis 40 Frauen auf der Bühne sowie weitere Menschen, die mit Organisation und Technik betraut sind – darunter finden sich dann sogar Männer. Auch das Publikum soll nicht nur aus Frauen bestehen, betonen die Beteiligten – stattdessen sei die Veranstaltung allen Menschen offen.

Freude, dass nun endlich wieder gemeinsam die Fasnacht eingeläutet werden kann, herrscht bereits im Vorfeld der Veranstaltung. „Gemeinsames Lachen verbindet“, betont Lilith Steinhilber. Es sei schön, dass es nun wieder möglich sei, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.