Die verfügbaren Zeiten in den Sporthallen der Region sind seit jeher knapp bemessen. Seit Jahren jonglieren die Verantwortlichen in den Landratsämtern, den Städten und Kommunen mit den Zeitfenstern für die Vereine, damit möglichst alle Trainingsmöglichkeiten haben. Die Folgen des Krieges in der Ukraine und die generelle Flüchtlingsproblematik sorgen nun für eine Verschärfung des Problems.
Unter anderem sind in Radolfzell die beiden Kreissporthallen auf der Mettnau und am Berufsschulzentrum aus dem Sportbetrieb genommen, damit dort Flüchtlinge aus der Ukraine unterkommen.
Auch in anderen Nachbargemeinden musste das Landratsamt Sporthallen aus dem Regelbetrieb nehmen, um die weiterhin hohe Personenzahl zumindest vorübergehend unterbringen zu können. Das führte bei manch einem Verein zu Existenzängsten. Die Gemeinde Moos hat sich in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen nun dazu entschlossen, den Vereinen in den Nachbarkommunen mit freien Kapazitäten in der Sporthalle Mooswald auszuhelfen. Dabei sollen nach Möglichkeit sportlich nahestehende Vereine miteinander kooperieren.
Schulbetrieb nicht betroffen
Grundsätzlich ist der Schulbetrieb in der Sporthalle Mooswald davon nicht betroffen, wie Matthias Jäschke, stellvertretender Leiter des Bau- und Hauptamtes, betont. Deren Nutzungsrecht bleibe in jedem Fall unangetastet und werde nicht mit den Vereinstätigkeiten kollidieren.
Bisher üben in der Mooser Sporthalle die Grundschule sowie sechs Vereine aus der Gemeinde ihren Sport aus. Für die notwendige Koordination, für die das Landratsamt in Konstanz zuständig ist, werden alle Zeiten dorthin übermittelt. Für die Kooperation sind die Vereine selbst zuständig. Sie regeln untereinander, wer miteinander zeitgleich in der Halle trainieren kann.
Und vielleicht finden sich auf diese Weise auch noch Vereine, die unbelegte Zeiten nutzen könnten. Denn generell gibt es in Sporthallen laut Matthias Jäschke immer Zeiten, die nicht genutzt werden. „Eine 100-prozentige Auslastung ist nicht üblich“ , lässt er wissen.