Wie kann der Verkehrslärm in Radolfzell und den Ortsteilen reduziert werden? Wo haben Temporeduzierungen Sinn? Mit Fragen wie diesen hat sich die Verwaltung im Rahmen des Lärmaktionsplans bereits im vergangenen Jahr auseinandergesetzt, um Änderungen im Plan ging es erst kürzlich im Ausschuss für Planung, Umwelt und Technik. Bevor nun der Gemeinderat den Plan final beschloss, hat auch er in seiner jüngsten Sitzung über das Thema diskutiert – darunter auch über mögliche weitere Planänderungen.

Denn in der Sitzung kamen gleich mehrere Forderungen nach weiteren Geschwindigkeitsreduzierungen in der Kernstadt und den Ortsteilen auf. Einige Markelfinger fordern so eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Radolfzeller Straße auf dauerhaft 30 Stundenkilometer – beschlossen hatte der Ortschaftsrat schon 2024 eine Geschwindigkeit von tagsüber 40 Stundenkilometern und nur nachts 30 Stundenkilometern. Selma Anton (FGL) brachte diesen Wunsch schließlich als Antrag offiziell ins Gremium ein.

Das Interesse der Bevölkerung

Hinzu kamen weitere Anträge. So forderte Anton außerdem, durchgehend in der Güttinger Straße, in der Schützenstraße und in Böhringen Tempo 30 einzuführen. Bisher waren von der Verwaltung nur Geschwindigkeitsreduzierungen in der Güttinger Straße von dem Abschnitt an der Höhe der Waldstraße 22 bis zum Kreisverkehr an der Friedrichsstraße und Konstanzer Straße sowie in der Schützenstraße vom Kreisverkehr an der Haselbrunnstraße bis zum Ortsschild geplant worden. Und auch in der Zeppelinstraße solle durchgehend Tempo 30 eingeführt werden, geplant war das bislang nur im Abschnitt vom Kreisverkehr an der Radolfzeller Straße bis zur Zeppelinstraße Nummer 16.

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Mehrere Räte wehrten sich allerdings dagegen, gegen Beschlüsse aus den Ortschaftsräten vorzugehen. Siegfried Lehmann (FLG) stellte sich dagegen hinter seine Fraktionskollegin. In Markelfingen habe es schon Unterschriftensammlungen für Tempo 30 gegeben und der Gemeinderat müsse das Interesse der Bevölkerung im Blick haben – und damit auch Tempo 30 ermöglichen.

Was passiert jetzt?

Schlussendlich stimmten die Räte mehrheitlich gegen die Anträge zur weiteren Geschwindigkeitsreduzierung. Jürgen Aichelmann (Freie Wähler) brachte jedoch abseits der Reduzierungen auch noch den Wunsch ein, für geplante Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen, für die künftig Haushaltsmittel eingeplant werden sollen, auf semistationäre Anlagen, also Blitzeranhänger zu setzen. Auch Martina Gleich (CDU) lobte, eine mobile Anlage habe „einen gewissen Überraschungseffekt“, und auch Dietmar Baumgartner (Freie Wähler) unterstützte Aichelmanns Wunsch.

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Schlussendlich beschloss der Gemeinderat, den Lärmaktionsplan so, wie von der Verwaltung vorgeschlagen und zuvor schon besprochen, fortzuschreiben. Es solle ein Schwerpunkt auf Geschwindigkeitsreduzierungen gesetzt und das Geld für Überwachungsanlagen eingeplant werden.