Neben dem E-Fahrrad und Campingwagen haben sie während der Corona-Pandemie einen besonderen Boom erlebt: die Stand-Up-Paddling-Boards, kurz SUP genannt. Verbringt man seinen Urlaub am heimischen Badesee, sind SUPs eine einfache und bequeme Art, sich auf dem Wasser zu bewegen. An schönen Tagen sind unzählige SUPler auf dem Bodensee unterwegs, sie erkunden die Natur in der Gegend und genießen den schönen Ausblick über den See.
Doch nicht alle haben sich im Vorfeld über die Regeln auf dem See informiert. Und viele Stand-Up-Paddle-Boards liegen die meiste Zeit am Ufer herum und versperren den Zugang zum Wasser. „Die neue Popularität ist Fluch und Segen zugleich“, sagt Christoph Straub vom Kanu-Club Radolfzell. Er ist beim Kanu-Verband Baden-Württemberg für den Breitensport SUP zuständig.

Die große Aufmerksamkeit für das SUP fördere auf der einen Seite die Sportart. Immer mehr würden das Board auch als richtiges Sportgerät benutzen. Die Einführung bei den Olympischen Spielen sei bereits im Gespräch. Auf der anderen Seite würden sich viele SUPler aus Unwissenheit selbst in Gefahr bringen oder gegen die Verkehrsregeln auf dem See verstoßen. Denn so niederschwellig der Einstieg mit dem SUP als Wassersportgerät sei, am Ufer und auf dem Wasser gelten dennoch Regeln, betont Christoph Straub.
Das muss man mit dem SUP beachten
Das fange schon damit an, dass man sich das richtige Board zulegt. Stand-Up-Paddling-Boards gibt es zum Teil auch schon für wenig Geld beim Discounter zu kaufen. Davon hält Straub allerdings wenig. „Das Board muss zu mir, meinen Bedürfnissen und meinem Körper passen“, erklärt er. Wenn es nicht passe, werde es auch nicht so gerne verwendet. Ein Besuch im Fachhandel sei aus diesem Grund nur zu empfehlen, rät der begeisterte SUPler. Dort bekomme man auch Informationen zu den Verhaltensregeln auf dem See.
Das Board muss beschriftet sein
Weiter müsse man sich an bestimmte Sicherheits-Vorgaben halten. Name, Adresse und Handynummer des Besitzers müssen auf jedem SUP angebracht sein. Die Wasserschutzpolizei kontrolliere dies gelegentlich. Der Hintergrund ist einfach erklärt: Findet die DLRG oder Wasserschutzpolizei ein herrenloses SUP im Wasser oder am Ufer, werde automatisch eine Suchaktion eingeleitet. „Die Rettungskräfte müssen davon ausgehen, dass der Besitzer in einer Notsituation ist“, erklärt Christoph Straub. Steht eine Telefonnummer dran, könne man schnell klären, ob es dem Besitzer gut gehe oder nicht.
Rücksicht auf Schwimmer, Boote und vor allem Wasservögel
Auf dem Wasser müssen sich SUPler mit all den anderen Wasserfahrzeugen arrangieren, Rücksicht auf Schwimmer nehmen und sich ganz besonders aus Sperrzonen oder Naturschutzgebieten fernhalten. „Leider fallen besonders SUPler damit auf, dass sie zu weit in die Schutzgebiete fahren, auch wenn es unter allen Wassersportlern immer wieder welche gibt, die sich ebenfalls nicht an die Regeln halten“, sagt Christoph Straub.
Gerade am Untersee gebe es sehr viele Naturschutzgebiete. Wichtig sei, dass sich wirklich alle an die Vorgaben halten, damit nicht noch mehr Verbotszonen für SUPler oder Kanus ausgewiesen werden. „Was einmal verboten wurde, das bekommen wir nicht mehr zurück“, sagt der SUP-Beauftragte. Jüngst war das Gebiet im Markelfinger Winkel im Gespräch. Die Naturschutzverbände sprachen sich dafür aus, jeglichen Wassersport dort verbieten zu wollen.
Um eine sichere Tour mit dem SUP zu planen, empfiehlt Christoph Straub eine gute Vorbereitung. Handy, trockene Kleidung und etwas zu Essen und Trinken sollten in einem wasserdichten Beutel mitgenommen werden. Das Tragen einer Schwimmhilfe oder Schwimmweste ist ebenfalls vorgeschrieben, wenn man sich weiter als 300 Meter vom Uferbereich entfernt. Ebenfalls sollte eine Wettervorhersage eingeholt werden.
Detaillierte Informationen gibt es auf www.kanu.de