Die Entscheidung ist gefallen. Aber leicht fiel es allen Beteiligten nicht. Der Betrieb in der Einkehr am Gleis wird wieder aufgenommen, das Hotel und das dazugehörige Restaurant haben neue Pächter: Hanna Repnik und ihr Mann Linus Repnik, Cousin des beliebten verstorbenen vorherigen Pächters Florian Repnik. Nach dem schweren Schicksalsschlag wird das Lokal also innerhalb der Familie weiterbetrieben. Auch der Küchenchef Christian Dierich bleibt dem Haus erhalten. Mit ihm arbeiten die Repniks nun an der Wiedereröffnung des Restaurants im November.
Küchenbesetzung war entscheidend
Hanna und Linus Repnik haben die Entscheidung in den letzten drei Wochen gefällt. Die gelernte Hotelfachfrau und ihr Mann übernehmen die Verwaltung und Organisation des Hotels und Restaurants. Hanna Repnik wolle auch im Service aushelfen. Voraussetzung für die Übernahme war, dass der bisherige Küchenchef Christian Derichs weitermacht. Nun gibt es Gewissheit: Dierich bleibt der Einkehr erhalten. „Wir freuen uns, mit Christian Dierich mit dem Niveau seiner Küche weitermachen zu können“, sagt Hanna Repnik.

Nach dem Tod seines Arbeitskollegen und Freundes Florian Repnik habe Christian Dierich Zeit gebraucht, um eine Entscheidung für sich zu fällen. Die Einkehr sei immerhin auch eine stetige Erinnerung daran, sagt Dierich. An seinem vorerst letzten Tag am 15. September sei er ausgelaugt gewesen, habe seine Optionen zurechtlegen wollen. Seine Wahl fiel dann aber auf die Einkehr. Es sei ein neues Kapitel, das nun für ihn und die Repniks beginne, sagt Dierich.
Keine Einigung mit interessierten Pächtern
In der Zwischenzeit hätten sich Hanna Repnik und ihr Mann auch nach einem Plan B umsehen müssen. Im letzten Monat habe es Gespräche mit interessierten Pächtern gegeben, sagt Hanna Repnik. Zu einer Einigung kam es aber nicht. Dem Paar sei bei den Gesprächen wichtig gewesen, dass das Hotel und das Restaurant nur zusammen weitergeführt werden. „Ich denke, so ist auch im Sinne der Familie Repnik“, sagt Hanna Repnik.
Auch Dierich liegt viel an der Weiterführung: „Ich möchte, dass es hier ein Treffpunkt für den Ort bleibt“, sagt der Küchenchef über die Einkehr. Außerdem habe ihn die Resonanz seiner bisherigen Stammgäste und die regionale Ausrichtung des Restaurants ermutigt: „Diese Lokalität bekommt man nicht überall.“ Während das derzeit ruhige Hotelgeschäft weiterläuft, arbeiten Dierich und die Repniks an der Wiedereröffnung des Restaurants.
Das verändert sich am Restaurant
Derzeit bietet die Einkehr nämlich nur Kaffee und Kuchen am Nachmittag und Frühstück an Wochenenden und an Feiertagen an. Eine komplette Wiedereröffnung ist ab dem ersten November geplant. Eine Wiedereröffnungsveranstaltung am 31. Oktober und der erste November seien sogar bereits ausgebucht, sagt Hanna Repnik, doch es gebe noch einiges zu tun.
Eine wichtige Aufgabe sei bis dahin, dass sich das Personalteam der Einkehr finde, so Dierich. Einzig Isabell Bauer, die während Florian Repniks Erkrankung die Führung im Serviceteam übernommen hatte, verlässt die Einkehr. Einen neuen Teamleiter im Service haben Repnik und Dierich bereits gefunden. Doch der Küchenchef weiß: Auch das braucht Zeit, um sich aneinander zu gewöhnen. Immerhin arbeite der Küchenchef auch an einer neuen Struktur der Restaurantkarten. Geplant ist laut Dierich, das Frühstück beizubehalten, eine kleine Mittagskarte anzubieten, sowie nachmittags Kaffee und Kuchen und abends eine größere Abendkarte.
Hotelbetrieb läuft weiter
Auch für das Hotel wartet Arbeit auf die neuen Pächter. Derzeit müssen Verträge umgeschrieben werden und es werde Personalwechsel an der Rezeption geben, so Hanna Repnik, doch angesichts der Wiedereröffnung des Restaurants und der aktuell ruhigen Saison stehen dortige Veränderungen erst mal außen vor.

Für die gelernte Hotelfachfrau wird die Übernahme auch ein Spagat zwischen zwei Unternehmen, denn sie ist auch Inhaberin des Veranstaltungsunternehmens G2-Events in Gottmadingen. „Es gab im Vorfeld auch mal Zweifel, aber ich bin froh, dass wir es gemacht haben“, sagt Hanna Repnik. Schließlich könne sie sich auch vorstellen, in Zukunft Essen aus der Einkehr mit Veranstaltungen ihres Unternehmens zu verbinden. Auch Christian Dierich habe ein gutes Bauchgefühl und freut sich auf die Zusammenarbeit: „Ich hab gemerkt, dass sie Bock haben und das ist für mich ganz wichtig.“