Kinderbetreuungsplätze sind begehrt – wie die Deutsche Presse-Agentur Ende 2023 berichtete, fehlten damals laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zwischen Mannheim und dem Bodensee fast 60.000 Kita-Plätze. Auch in Radolfzell hatte die Stadt in der Vergangenheit mit fehlenden Betreuungsplätzen zu kämpfen. Um die Situation zu verbessern, wurden unter anderem das Kinderhaus am Römerbrunnen in Markelfingen und das Kinderhaus Nezfeldwies in Böhringen eröffnet.

Nun sollen noch einmal neue Plätze geschaffen werden – im Unterseekindergarten im Norden der Stadt, der der gleichnamigen Freien Aktiven Schule angegliedert ist. In der jüngsten Gemeinderatssitzung ging es um die Pläne des Kindergartens, ab März eine halbe Gruppe und damit zwölf Plätze im Ü3-Bereich mehr anzubieten.

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Wie es in den Sitzungsunterlagen heißt, kann der Unterseekindergarten auch von Kindern besucht werden, die im Anschluss nicht die Freie Schule besuchen wollen. „Allerdings hat der Träger überzeugend dargelegt, dass eine erhöhte Anfrage von Eltern besteht, deren Kinder nach der Kindergartenzeit auch die Schule besuchen sollen“, wird betont. Dies komme dem Träger zugute – einem gemeinnützigen Verein, der aus einer Elterninitiative hervorgegangen ist. Denn so könnten Strukturen und Rituale schon früh an die Kinder weitergegeben werden.

Förderung durch die Stadt

Während der Trägerverein die Investitionskosten für den bestehenden Kindergarten komplett selbst finanziert hat, wurde für die Erweiterung laut der Sitzungsvorlage ein Investitionszuschuss in Höhe von 90 Prozent durch die Stadt beantragt – das seien rund 272.300 Euro. Die restlichen zehn Prozent könne der Verein selbst erbringen.

Schon für das Haushaltsjahr 2024 seien vom Gemeinderat Investitionen in Höhe von 171.200 Euro für die Anschaffung eines Bauwagens genehmigt und eingestellt worden, der für die Erweiterung nötig ist. In der jüngsten Sitzung ging es nun um den noch fehlenden Betrag von rund 101.100 Euro, der für den Haushalt 2025 nachgemeldet werden sollte.

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Der Zuschuss durch die Stadt verringert sich, wenn vom Trägerverein beantragte Zuschüsse durch die Aktion Mensch in Höhe von 5000 Euro sowie durch das Land in Höhe von 79.200 Euro genehmigt werden.

Gemeinderat stimmt zu

Der Gemeinderat stimmte dem Kostenzuschuss zu. Gleichzeitig soll die bestehende Betriebskostenvereinbarung aus 2019 entsprechend erweitert werden. Die bereits in der Mittelanmeldung für das Jahr 2025 geplanten Übernahme des Betriebskostenabmangels werde für die neue halbe Gruppe um 73.320 Euro erhöht. Denn die Stadt übernimmt nach der aktuellen Vereinbarung die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen mit 94 Prozent.