Eine ansprechende Gestaltung, ausreichend Schatten, Pflanzen und Beschäftigungsmöglichkeiten – es sind Dinge wie diese, die Schulhöfe attraktiv machen, die Aufenthaltsqualität erhöhen und dabei auch Schülern einen Mehrwert bieten. Und es sind Dinge wie diese, die zum Teil auf den Radolfzeller Schulhöfen fehlen. Um das künftig zu ändern, hat die Stadt bereits in de Vergangenheit ein Schulhofkonzept erarbeitet und die Schulhöfe in der Stadt und den Ortsteilen analysiert. Damit wurde eine Priorisierungsliste erstellt, nach der in den kommenden Jahren die Schulhöfe nach und nach saniert und verbessert werden sollen.
Während die meisten Maßnahmen allerdings frühestens 2026 eingeplant sind, hat zumindest ein Projekt bereits jetzt an Fahrt aufgenommen, wie sich in der jüngsten Sitzung des Jugendgemeinderats zeigte. Dort sprach Landschaftsarchitekt Philipp Feldschmid über die ehemalige Wurfanlage, eine brachliegende Fläche zwischen Friedrich-Hecker-Gymnasium und Gerhard-Thielcke-Realschule, direkt am Rand der Sportanlage gelegen. Das kleine Gelände, auf dem aktuell vor allem Staub und Gestrüpp zu finden ist, soll künftig aufgewertet werden.
Jetzt wird über Ideen diskutiert
Wie Feldschmid erklärte, habe die Stadt die beiden Schulen vor einigen Wochen dazu aufgefordert, sich Gedanken über eine mögliche Gestaltung zu machen und Wünsche zu erarbeiten. Die Ideen seien der Stadtverwaltung bei einem Ortstermin bereits vorgestellt worden, im Anschluss sollen sie nun geprüft und Varianten ausgearbeitet werden.
Am Donnerstag, 10. Juli, sollen diese Vorentwürfe nun den Beteiligten vorgestellt und diskutiert werden, damit ein finaler Entwurf angefertigt werden kann. Eine Umsetzung sei dann Ende 2025 und Anfang 2026 geplant. Wie die Stadt bei der Vorstellung des Schulhofkonzepts im Herbst 2024 mitgeteilt hatte, sollen in die Umgestaltung der ehemaligen Wurfanlage etwa 150.000 Euro investiert werden.
Treffpunkt auch außerhalb der Schulzeit?
Jugendgemeinderatsmitglied Philipp Kling schlug im Rahmen der Sitzung vor, bei der Maßnahme nicht nur die Schülerinnen und Schüler der beiden Schulen, sondern auch die Öffentlichkeit im Blick zu haben. So könnte die Fläche nach Schulschluss eine gewisse Zeit lang womöglich auch Jugendlichen als Treffpunkt geöffnet werden, schließlich gebe es derzeit generell zu wenig Platz für sie. „Da ist ja nicht so viel in der Nähe“, gab Kling zu bedenken. Und auf der ehemaligen Wurfanlage würde ein Treffpunkt seiner Meinung nach auch nicht für viel Lärmbelästigung sorgen.
Philipp Feldschmid gab jedoch bedenken, dass es wohl am Sportplatz zum Teil bereits Konflikte mit Anwohnern gebe. Außerdem stelle sich bei einer solch offenen Nutzung auch immer die Frage, wie Müll oder Scherben vermieden werden können. Allerdings könne man sich den Vorschlag einmal ansehen.
Hier sind auch Maßnahmen geplant
Neben der ehemaligen Wurfanlage sollen künftig noch mehr Flächen überarbeitet werden. Wie die Stadt so Ende 2024 schon vorstellte, waren so am Friedrich-Hecker-Gymnasium etwa fehlende Bewegungsangebote und Schattenplätze auf dem heute leeren und im Sommer sehr heißen Schulhof kritisiert worden. Auch bei der Gerhard-Thielcke-Realschule wurden etwa zu wenige Bewegungsflächen bemängelt, gewünscht wurden außerdem Sitzgelegenheiten und Rückzugsorte.
Ebenfalls Handlungsbedarf wurde bei der Teggingerschule gesehen, wo fehlende Bewegungsräume, die Größe und zu wenig Erholungsmöglichkeiten bemängelt wurden. Zudem soll die Grundschule Liggeringen ein neues Sandspiel und Beläge für den Schulhof erhalten, außerdem sind an der Ratoldusschule ein neuer Sonnenschutz, neue Mülleimer und eine Tischtennisplatte sowie an der Sonnenrainschule neue Beläge, ein Spielhaus sowie ein grünes Klassenzimmer geplant.
Die Kosten und der Zeitplan
Geplant sind die Maßnahmen an der Grundschule Liggeringen für rund 70.000 Euro im Jahr 2026, folgen sollen 2027 für etwa 50.000 Euro die Arbeiten an der Ratoldusschule und 2028 für ebenfalls rund 50.000 Euro die Arbeiten an der Sonnenrainschule. Die Sanierung des Schulhofs der Teggingerschule ist für etwa 750.000 Euro ab 2027 und die Sanierung der Schulhöfe an Realschule und Gymnasium für insgesamt rund 800.000 Euro ab 2028 vorgesehen.