Dass das Neubaugebiet Hübschäcker in Böhringen in diesem Jahr Fortschritte machen soll, hatte Ortsvorsteher Bernhard Diehl in seinem Jahresausblick bereits im Januar verkündet. Ebenso, dass die Verwaltung eine Umplanung für das Areal mit weniger Einfamilienhäusern vorstellen will. Im Gestaltungsbeirat wurden das Vorhaben nun konkreter beleuchtet.
Julia Klumpp erläuterte als Beiratsvorsitzende, weshalb vom ursprünglichen Vorschlag einer kleinteiligen Einfamilienhausbebauung Abstand genommen wurde. „Das ist nicht mehr nachhaltig“, betonte sie. Deshalb habe eine Weiterentwicklung zu einer Mischung verschiedener Wohnformen stattgefunden. Nun sehe die Planung neben wenigen Einfamilienhäusern an den Randbereichen auch Geschosswohnungsbau, Doppelhäuser und Reihenhäuser vor. Das und die dadurch entstandene Verdichtung begrüße der Gestaltungsbeirat. Ganz zufrieden sei man aber noch nicht.
Verschiedene Alternativen prüfen
Der Gestaltungsbeirat habe den Charakter des Gebiets hinterfragt. „Wie passiert Gemeinschaft auf Plätzen?“, stellte Klumpp eine der Fragen, die geklärt werden sollen. Um überprüfen zu können, ob die aktuelle Planung die richtige sei, müssten eigentlich noch andere, alternative Varianten zum Vergleich auf den Tisch kommen. Dabei könnten auch verschiedene Parkmöglichkeiten zur Sprache kommen.
Genau die sorgten für einige Wortmeldungen der anwesenden Bürger. Gleich mehrere sprachen sich gegen die Möglichkeit, in dem Gebiet auf Tiefgaragen zu verzichten, aus. Den Parkraum brauche es, damit die Straßen nicht vollgeparkt werden. Zwei Bürger verwiesen dabei auch darauf, dass Tiefgaragen im Notfall als Schutzräume genutzt werden können.
Tiefgaragen nicht grundsätzlich ausgeschlossen
Angelique Augenstein, Leiterin des Dezernats nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität, erklärte, noch gebe es zwar viele Autos. „Aber wir wollen ja grundsätzlich langfristig erreichen, dass es weniger Autos gibt.“ Dafür laufe parallel auch die Erarbeitung eines integrierten Klima-Mobilitätskonzepts. Und wenn jetzt Tiefgaragen gebaut würden und es in der Zukunft irgendwann weniger Autos gebe, dann sei Raum verloren gegangen. Dennoch betonte sie: „Das heißt nicht, dass wir grundsätzlich keine Tiefgarage machen wollen.“ Es solle lediglich geprüft werden, welche alternativen Möglichkeiten es gebe, zum Beispiel Quartiersparkplätze.
Ebenfalls noch unklar ist laut Augenstein noch, welches konkrete Energiekonzept im Hübschäcker umgesetzt werden soll. Derzeit werde geprüft, was möglich ist. „Wir sind dran, aber wir können keine konkreten Aussagen machen“, erklärte sie. Laut Thomas Nöken, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Baurecht, kann eventuell bereits am 22. Februar im Böhringer Ortschaftsrat ein Zwischenstand verkündet werden.