Immer wieder wird die Badesaison im Bodensee von traurige Nachrichten überschattet. Denn immer wieder endet ein Ausflug ins Wasser tödlich, etwa vor eineinhalb Wochen für einen 37-Jährigen in Radolfzell. Der Mann wurde ohnmächtig im Bodensee aufgefunden und verstarb wenig später im Krankenhaus. Wie das zuständige Polizeipräsidium Einsatz auf Nachfrage berichtet, gibt es bislang keine Hinweise auf eine Straftat oder sonstiges Fremdverschulden, nach derzeitigem Ermittlungsstand handelt es sich um einen Badeunfall.
Es ist nicht der erste, der sich in diesem Jahr am Bodensee ereignet. Im Juni starben ein Mann in Überlingen und eine Frau in Immenstaad, im August gab es weitere Vorfälle in Friedrichshafen und Bregenz. Wie häufig sind Badeunfälle im Bodensee? Und haben sie zuletzt zugenommen?
Das sagen die Zahlen
Ganz aktuell lässt sich das nicht beantworten. Das Polizeipräsidium Einsatz verweist darauf, dass die Statistik zu den Badenunfällen des laufenden Jahres erst im Frühjahr 2025 veröffentlicht wird, eine Zwischenbilanz sei nicht vorgesehen. Allerdings kann es Zahlen zu den vergangenen Jahren liefern.
Demnach kam es 2023 auf dem gesamten Bodensee zu insgesamt 13 Badeunfällen, dabei wurden vier Menschen verletzt und sieben starben. Das sind deutlich weniger als im Schnitt der Vorjahre: 2022 gab es 16 Unfälle und neun Tote, 2021 sogar 20 Unfälle und 13 Tote. Insgesamt weichen die Zahlen dabei nicht allzu weit von weiter zurückliegenden Jahren ab: 2013 gab es laut dem Polizeipräsidium Einsatz 14 Unfälle und neun Tote, 2003 waren es 16 Unfälle und ebenfalls neun Tote.
Mehr Badeunfälle bei Hitze
Wie viele der Verunglückten Männer waren und wie viele Frauen, kann das Polizeipräsidium nicht differenzieren. Zumindest auf ganz Deutschland gesehen ertrinken jedoch laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mehr Männer als Frauen: 2023 seien 292 Männer und 77 Frauen betroffen gewesen, in neun Fällen sei das Geschlecht nicht bekannt.
Generell sei die Anzahl der Badeunfälle mitunter witterungsabhängig. „Während besonders heißen Sommern kommt es tendenziell zu mehr Badeunfällen“, so das Polizeipräsidium Einsatz. Insbesondere bei hohen Temperaturen komme es vermehrt zu Kreislaufproblemen.