
Ob Homeschooling oder auf dem Trampolin springen, ob mit dem Haustier anstatt den Freunden zu spielen oder Serien schauen: Kinder verbinden mit der Corona-Krise die unterschiedlichsten Gedanken. Der passende Beweis dafür ist die Freiluftgalerie „Corona und ich“ in Markelfingen. Mehr als 30 Bilder und sogar ein Gedicht hängen bei der Ausstellung um den Garten vom Verein Petite Cigale (siehe Infoelement). Gemalte Bilder können in einer Box vor der Haustüre von Petite Cigale abgegeben werden.
„Die Kreativität der Kinder wird keineswegs eingeschränkt“, sagt Charlotte Villinger-Ménétré, Vorsitzende von Petite Cigale. Jedes Kind soll seine ganz eigene, persönliche Geschichte zur Corona-Krise auf einem DIN-A-3-Papier malen – oder eben sogar, wie es Jannek Förg gemacht hat, ein Gedicht schreiben.
Die abgegebenen Werke laminiert Hans-Georg Lauer dann im Anschluss.
Nach dem Laminieren werden die Bilder entweder an der rot-pinken Schnur oder am Zaun um den Garten aufgehängt.
Die Kinder seien total frei, was die Bilder betrifft. Lauer erzählt von einem Beispiel. „Ein junges Mädchen hat beispielsweise eine Prinzessin gemalt. Wenn sie mit Corona eben eine Prinzessin verbindet, dann ist das doch auch völlig in Ordnung. Wir nehmen Sie nun mit auf einen Rundgang durch die Galerie:
Charlotte Villinger-Ménétré habe schon häufig beobachtet, dass Leute stehen bleiben und sich die Bilder der Kinder genau anschauen würden. „Ich bin auch schon ganz oft auf die Galerie angesprochen worden, das freut mich natürlich für die Kinder“, sagt sie. Selbst aus Allensbach hätten Menschen mit dem Auto angehalten, um sich einen Eindruck der Werke der „kleinen“ Künstler zu verschaffen.

Besonders zum Strahlen gebracht habe die Vorsitzende eine Rückmeldung einer älteren Frau: „Sie meinte zu mir, dass ihr es so wahnsinnig gefällt, dass die Kinder auch in dieser schwierigen Zeit Regenbögen malen. Das gebe ihr Zuversicht“, erzählt Villinger-Ménétré.
Die Bilder der Freiluftgalerie sollen auch noch in den kommenden Wochen hängen bleiben. „So lange, bis sich die Verordnungen soweit lockern, dass wir im Garten eine Preisverleihung für die Kinder machen können“, sagt Hans-Georg Lauer. Der Zeitpunkt sei zwar aktuell noch nicht abschätzbar, fest stehe aber, dass die Ausstellung erst mit der Finissage beendet werde.

„Frau Merkel entscheidet im Prinzip, wann die Preisverleihung stattfindet“, ergänzt er mit einem Schmunzeln. Für die Vorsitzende Villinger-Ménétré ist aber eines bereits jetzt klar: „Alle Kinder, die teilgenommen haben, bekommen einen Preis. Sie haben das Motto toll umgesetzt“, sagt sie.

Villinger-Ménétré und Lauer hoffen nun aber erstmal, dass die Freiluftgalerie noch weiter wächst. „Es können weiter Bilder oder Gedichte abgegeben werden“, sagt die Vorsitzende und ergänzt mit einem Augenzwinkern: „Wir freuen uns schon drauf.“