Es klingt dramatisch: In Radolfzell soll die Polizei per Lautsprecherdurchsage vor einer möglichen Tornadogefahr warnen. Diese Nachricht zumindest macht in der Stadt die Runde und wird unter anderem per Sprachnachricht zum Beispiel beim Nachrichtendienst WhatsApp verbreitet. Doch wie Polizei und Feuerwehr auf Nachfrage mitteilen, handelt es sich dabei um eine Falschmeldung.

Das bestätigen sowohl der Kommandant der Radolfzeller Feuerwehr, Tobias Oechsle, als auch der Leiter des Polizeireviers, Georg Lautenschläger. Auch der Pressestelle des Polizeipräsidiums Konstanz sind keine Durchsagen wegen Tornados in der Stadt bekannt.

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Wie stark das Gerücht bereits die Runde in Radolfzell gemacht hat, zeigen zahlreiche Anrufe, die laut Lautenschläger und Oechsle am Donnerstagmittag beim Polizeirevier und der Feuerwehrwache eingehen.

Unwetter wirft aber Schatten voraus

Richtig ist dagegen, dass der Abendmarkt, der am Donnerstag, 22. Juni, auf dem Marktplatz hätte stattfinden sollen, ausfallen wird: Die Veranstaltung musste wegen Unwetterwarnungen abgesagt werden.

Und tatsächlich warnt auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor teilweise schweren Unwettern in Baden-Württemberg. So berichtet die deutsche Presseagentur (dpa) von möglichen Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde, Starkregen und kleinkörnigem Hagel. Lokal komme dazu das Risiko von unwetterartigem Starkregen, Orkanböen um 120 Kilometer pro Stunde sowie Hagelkörnern mit einer Größe von fünf bis sieben Zentimetern. Allerdings treten solche Gewitter demnach normalerweise nur sehr lokal auf, mit voller Intensität würden sie meist nur wenige Orte treffen. Das macht die Vorhersage laut DWD aber umso komplizierter.