Bis zu 1000 Personen finden für gewöhnlich im Milchwerk Platz. Wenn die Veranstaltung nicht bestuhlt ist und die Gäste dicht an dicht vor der Bühne stehen, sind es sogar doppelt so viele. Diese Veranstaltungen wird es so bald im Milchwerk nicht wieder geben. Doch es wird wieder Veranstaltungen geben.
Der Kabarett-Winter 2020 geht ab Oktober weiter. Die Termine im März, die alle kurzfristig abgesagt werden mussten, werden nun mit einem neuen Hygiene-Konzept nachgeholt. Diese Veranstaltungen sind die Auftritte von Tim Becker am Sonntag, 18. Oktober, René Sydow am Mittwoch, 21. Oktober, Christoph Köhler am Sonntag, 15. November, und Uli Masuth am Sonntag, 22. November.
Damit man die Vorgaben des Gesundheitsamtes einhalten könne, habe man alle Veranstaltungen in den großen Saal des Milchwerks verlegt, informiert Wolfgang Frey von MCD-Sportmarketing, dem Veranstalter des Kabarett-Winters. So habe es mehr Platz.
Im Vorverkauf wurden die noch ausstehenden Termine für den kleinen Saal verkauft. Dort passen knapp 200 Personen hinein. Die Karten behalten ihre Platznummern, der Sitzplan aus dem kleinen Saal werde einfach auf den großen übertragen. „Es ist ein richtig gutes Gefühl, den Kabarett-Winter nun fortsetzen zu können“, sagt Frey.
Wer als Gruppe die Karten zusammen kaufe, dürfe auch während der Vorstellung zusammen sitzen, erklärt Erik Hörenberg, Leiter des Milchwerks. Besetzt werde nur jede zweite Reihe und zu der nächsten Gruppe würde wieder ausreichend Platz eingehalten. Das Milchwerk-Team werde die Stühle so aufstellen, wie sie auch verkauft wurden, erklärt Hörenberg.
Je nach verkauften Karten würden die Seitenflügel des Saals mitbestuhlt werden. So könnten bis zu 270 Personen coronagerecht an einer Veranstaltung teilnehmen. Im kompletten Milchwerk gelte zusätzlich Maskenpflicht. Nur wenn man seinen finalen Sitzplatz eingenommen habe, dürfe man die Mund- und Nasenbedeckung wieder abnehmen. Bei der Bestellung der Tickets oder an der Abendkasse müssen Besucher zudem ihre Kontaktdaten hinterlassen.
„Wir fühlen uns mit diesem Konzept ziemlich sicher“, sagt Wolfgang Frey. Gedanklich ist er auch schon längst beim Kabarett-Winter 2021, der ebenfalls mit diesem Konzept stattfinden soll. Frey und sein Geschäftspartner Markus Dufner gehen davon aus, dass sich die Corona-Beschränkungen bis weit in das nächste Jahr ziehen werden. Doch mit diesem Konzept könne man weitere Veranstaltungen planen, sagt Frey.
Die Termine stünden bereits, der Vorverkauf werde demnächst beginnen. Beim Online-Kauf der Karten habe man den Sitzplan des großen Saals und alle Corona-Vorgaben technisch eingearbeitet. Besucher könnten also ihre Plätze unter Real-Bedingungen buchen und würden gleich sehen, wie weit dieser von der Bühne entfernt ist. „Und wählt man einen Platz aus, werden automatisch die Plätze daneben ebenfalls als vergeben angezeigt, um den Abstand einhalten zu können“, sagt Frey.
Grundsätzlich kämpfe aber die ganze Branche mit den Einschränkungen. Künstler, die davor vor 700 Zuschauern aufgetreten seien, könnten nun nur vor 200 auftreten. Das mache sich auch bei den Einnahmen bemerkbar. Zusätzlich erfordere das individuelle Bestuhlungskonzept mehr Zeit beim Aufbau. Für das Milchwerk werde es die erste kommerzielle Veranstaltung nach der Corona-Zwangspause sein, die stattfinden wird, sagt Erik Hörenberg.
Vereinssitzungen und Schulabschlussfeiern habe man bereits erfolgreich mit dem Hygiene-Konzept durchgeführt. Noch bis Ende des Jahres hat die Bundesregierung Veranstaltungen ab 500 Personen verboten. An richtige Konzerte sei ohnehin noch nicht zu denken, so Frey. Mit den Abstandsregeln käme auch keine Atmosphäre auf.
Kabarett-Winter 2021
- Freitag, 29. Januar: Frederik Hormuth
- Freitag, 5. Februar: Mirja Regensburg
- Freitag, 19. Februar: Bruno Jonas
- Mittwoch, 10. März: Bernhard Hoecker
- Samstag, 13. März: Simona Solga
- Freitag, 10. März: Christoph Sieber
- Donnerstag, 25. März: Die Magier 3.0