Die Badesaison am See könnte schon in den nächsten Wochen beginnen, doch die Strandbad-Betreiber geben sich noch bedeckt.

Derya Yildirim, Pächterin der beiden Radolfzeller Strandbäder, möchte jedenfalls noch nicht mit Vorbereitungen für die Badesaison beginnen: „Im Moment müssen wir einfach abwarten. Am 22. März kommen Bund und Länder zusammen und entscheiden darüber, ob wir unter die Regelungen fallen und ob wir öffnen dürfen“, sagt sie.

Sie steht mit dem Ordnungsamt in Kontakt, das für die Umsetzungen etwaiger Regelungen und Maßnahmen zuständig ist.

Gute Saison 2020 trotz Corona

Die aktuelle Situation erinnert Derya Yildirim nur zu gut an die vergangene Saison, als die Bäder erst im Juni öffnen durften, sich aber anschließend eine überraschend gute Saison für die gesamte Tourismusbranche ergab. Das hat sich auch in den Zahlen des Strandbades gezeigt.

„Trotz Corona hatten wir Umsatzsteigerungen“, verrät die Pächterin. Während sie im vergangenen Frühjahr noch Stundungen bei der Stadt Radolfzell beantragt hatte, konnte sie am Ende doch die gesamte, reguläre Pacht bezahlen. „Dafür, dass es eine ungewöhnliche Situation war, ist es noch gut gegangen“, bilanziert sie.

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Derya Yildirim hofft auf eine ähnliche Entwicklung der Gästezahlen wie im Jahr 2020. Dabei hilft ihr die langjährige Erfahrung im Radolfzeller Strandbad. Fast 30 Jahre ihres Lebens hat sie dort verbracht, erst als Tochter der vormaligen Betreiber und später in Eigenregie als Pächterin des Bades. Aufs und Abs hat es in dieser Zeit immer wieder gegeben.

Dennoch hat Derya Yildirim in ihrem engeren Umfeld schon bekannt gegeben, dass für sie im nächsten Jahr Schluss sein wird. Mit ein Grund für den Entschluss: Ihr Mann hat die Pacht des Hörnle-Bades in Konstanz angenommen.

Auf erfahrenes Personal kommt es an

Trotzdem hofft sie auf einen halbwegs regulären Betrieb in Radolfzell dieses Jahr. Der wird aus ihrer Sicht durch das erfahrene Personal getragen. „Darauf kommt es wirklich an“, sagt sie. Sie hat dafür ihre Eltern reaktiviert, die eigentlich einen Aufenthalt in der Türkei vorgesehen hatten. Nun werden also die altbekannten Pächter im Seebad noch ein letztes Mal die Geschicke führen.

„Wir werden dann, wenn wir öffnen dürfen, alles gleichzeitig machen“, erklärt sie das geplante Vorgehen. Der Einkauf der Waren zum Beispiel sei schnell erledigt. Das Öffnen des gastronomischen Betriebs, ohne die Möglichkeit baden zu dürfen, hält sie für unwirtschaftlich. „Aber das muss man alles abwarten“, sagt sie und bleibt optimistisch: „Ich denke, dass dieses Jahr auch wieder gut werden wird.“