Seit über 125 Jahren steht der DRK-Ortsverein Radolfzell für unermüdliches Ehrenamt. Doch dieses Jubiläum konnte im vergangenen Jahr gar nicht gebührend gefeiert werden – denn wie sich bei der Hauptversammlung im Rückblick zeigte, war das Jahr 2023 dafür zu arbeitsintensiv. „Es ist Wahnsinn, was ihr alles im Ehrenamt leistet“, brachte es Karin Chluba, Vorsitzende des Ortsvereins, auf den Punkt. Davon konnten sich die Besucher der Versammlung bei den Tätigkeitsberichten der verschiedenen Bereichsleiter ein Bild machen.

Bereitschaftsleiter Marco Grünacher zeigte beeindruckende Zahlen: allein bei den Sanitätswachdiensten wurden 975 Einsatzstunden geleistet. Der mit Abstand größte Einsatz sei dabei der Sanitätswachdienst beim Hausherrenfest. Zu den Einsatzstunden kommen zudem noch die Ausbildung mit über 1000 Stunden sowie die Dienstabende hinzu.

„Was war das für ein Jahr“

Über die Tätigkeiten beim Jugendrotkreuz konnten erstmals die beiden neuen Jugendleiterinnen Laura Preikschas und Monika Reiband berichten. „Was war das für ein Jahr“, verkündete Laura Preischas angesichts eines Jahres, das von stetig steigenden Mitgliederzahlen sowie einer intensiven Gemeinschaft geprägt gewesen sei. Mittlerweile gebe es separate Gruppenstunden für die kleineren und größeren Kinder, um die Grundlagen altersgerecht vermitteln zu können.

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Schatzmeister Viktor Harder berichtete über sein erstes Jahr als Schatzmeister, wofür ihm Kassenprüfer Walter Kleemann eine „äußerst sorgfältige Arbeit“ attestierte. Genauso wie alle Ortsvereine müsse auch der Radolfzeller Ortsverein im Haushaltsplan für das laufende Jahr die Ausgaben für die Digitalisierung des Funks aus eigener Tasche stemmen.

Mehr Blutspenden

Stellvertretend berichtete der Schatzmeister auch über die Tätigkeiten im Bereich Sozialarbeit, wo im vergangenen Jahr dank eines vielfältigen Kursangebots rund 7000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet wurden. Besonders im Alter sei die Bewegung wichtig für die geistige und körperliche Fitness, so der Schatzmeister.

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Stellvertretend für die verhinderte Leiterin des Bereichs Blutspende berichtete Karin Chluba, dass die Anzahl der Blutspenden im vergangenen Jahr angestiegen sei und auch die seit der Corona-Pandemie eingeführte Vorab-Anmeldung zur Blutspende gut angenommen werde.

Neue Ehrenmitglieder

Höhepunkt der Versammlung war die Ernennung der ehemaligen Leiterin des Sozialdienstes, Liselotte Deufel, zum Ehrenmitglied. „Du warst immer mit Leidenschaft dabei, deshalb lassen wir dich auch nicht ganz gehen“, sagte Karin Chluba in ihrer Laudatio.

Nach fast 60 Jahren im Dienste des DRK hatte die 87-jährige Liselotte Deufel ihr Amt als Leiterin des Sozialdienstes zu Beginn des Jahres niedergelegt. Bereits im November 1965 hatte sie ihren ersten Erste-Hilfe-Kurs absolviert, anschließend im Laufe der Jahre an unzähligen Sanitätsdiensten teilgenommen, zudem war sie über viele Jahre hinweg bei der Blutspende aktiv. Bis zum Jahresbeginn hat sie selbst noch eine Seniorengymnastik geleitet.

Ebenfalls zum Ehrenmitglied ernannt wurde Marieluise Bühler, die leider an der Versammlung nicht teilnehmen konnte. Sie wird zudem eine Auszeichnung für ihre 60-jährige Tätigkeit im Ehrenamt beim Deutschen Roten Kreuz erhalten. Marieluise Bühler war unter anderem über viele Jahre hinweg für die Jumelage-Angelegenheiten beim Ortsverein zuständig. Die freundschaftlichen Kontakte zum „Croix Rouge“ in Istres sind seit vielen Jahren auch dank gegenseitiger Besuche sehr eng.

Auch Karin Chluba wurde für ihre mittlerweile fünfjährige Amtszeit als Vorsitzende des Ortsvereins von Helmut Weller als „Kämpferin für unseren Verein“ ausgezeichnet.