Viele hatten es geahnt, doch nun ist es offiziell: „Für die 14- bis 25-Jährigen gibt es einfach nicht sehr viele kulturelle Angebote in Radolfzell.“ Mit diesem Fazit aus einem Workshop kam Erik Hörenberg, Leiter des Fachbereichs Kultur, in die jüngste Sitzung des Jugendgemeinderats (JGR) im Kinder-Kulturzentrum Lollipop. Hörenberg möchte die Kulturleitlinien 2030 für Radolfzell mit Leben füllen und bot dem Jugendgemeinderat seine Zusammenarbeit an. Dem Fachbereich seien zwar finanzielle Grenzen gesetzt, doch es gebe vielleicht Möglichkeiten der Kooperation für die Interessen der Jugend, versprach Erik Hörenberg.
Beim gemeinsamen Gespräch mit dem Rat zeigte sich, dass die Radolfzeller Jugend mangels kultureller Angebote und fehlender Infrastrukturen ihre Bedürfnisse in den Nachbarstädten zu decken sucht. Der JGR meldete für die Kreativen unter der Radolfzeller Jugend einen Bedarf an Ausstellungsräumen an und zeigte Interesse am Foyer des Milchwerks für Musik- und Tanzveranstaltungen sowie für jugendliche Poetry-Slamer, Comedians und Diskjockeys, die dort ihr Können als Künstler gerne zeigen wollten.
Jugendliche suchen woanders ihr Glück
Junge Bandmusiker und Straßenkünstler aus Radolfzell würden eher in anderen Städten ihr Glück suchen, so der Eindruck aus dem Rat. Zudem gebe es auch Interesse an gesellschaftskritischen Themen, wie zum Beispiel dem Umgang mit und dem Schutz vor sexualisierter Gewalt. Hier würden sich die Jugendlichen mehr informative Angebote wünschen.
In den nächsten Jahren soll das Areal am Konzertsegel umgebaut und das dort ansässige Gastronomie-Gebäude Seebar durch ein neues ersetzt werden, setzte Hörenberg den JGR in Kenntnis. Die Neugestaltung berührt auch Interessen der Stadtkapelle mit ihrem Hausherrenfest sowie Interessen des Kulturbüros mit dem Seefestival und die des JGR mit seiner Veranstaltung „Rock am Segel“.
Bei einer Begehung des Geländes mit dem Baudezernat wies Hörenberg darauf hin, dass nach dem Umbau die Veranstaltungen weiterhin funktionieren müssten.