Wenn sich Vollblutnärrin Gabi Franz ans Küchle backen macht, freut sich die ganze Familie und lässt sie dafür schon mal musikalisch hochleben. Denn die Fasnetskuechle werden auch im Narrizella-Narrenmarsch besungen: „Schmotz i d‘Pfanne, Küchle backe, Muedder etz fangt d‘Fasnet a…“
Und das braucht es für eine gute Familienportion Fasnetskuechle an Zutaten: Für den Hefeteig: 500 g Mehl, ein Würfel Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe, 50 g Zucker, 1 Beutelchen Vanillinzucker, Abrieb einer Bio-Zitrone, 250 ml lauwarme Milch, 1 Ei, 125 g zerlassene Butter, 1 Prise Salz. Zum Ausbacken 2,5 kg Fett und zum abschließenden Wälzen etwas Zucker.
Wenn der Hefeteig zubereitet und gegangen ist, kann man richtig loslegen.
Jetzt ist richtiges Handwerkszeug wichtig. Am besten besorgt man sich ein sogenanntes „Teigrädchen“. Auch ein Pizzaschneider, um den ausgewellten Teig erst in Längsstreifen und dann in Querstreifen in kleine Rauten zu schneiden:
Jetzt wird‘s spannend: Mit dem Teigrädchen in jede Raute einen kleinen Schlitz schneiden. Dann den Teigling in die Hand nehmen und eine Ecke von hinten durch den Schlitz ziehen. Zugegeben, dazu braucht es etwas Übung, aber es ist Fasnacht und keines muss wie das andere aussehen. Für Gabi Franz ist es schon Routine:
Jede Raute bekommt in der Mitte einen kleinen Schnitt
So sieht ein gezipfelter Teigling aus.
Alle Teiglinge auf ein Brett packen und kurz gehen lassen, bis das Fett zum Ausbacken heiß ist.
„Schmotz i d‘Pfanne!“: Dazu das Fett (Frittierfett) in einen großen Kochtopf geben, langsam erwärmen, damit es nicht kochend spritzt. Neben dem Herd Küchenpapier bereitlegen. Das braucht man später zum Abtropfen der Küchle. Von Hand gibt man die Teiglinge einzeln ins leicht köchelnde Fett.
Nach einigen Minuten die Teiglinge vorsichtig umdrehen, und so lange im Fett lassen bis sie schön aufgegangen sind, prall aussehen und eine goldene Farbe bekommen haben. Dann die fertig ausgebackenen Kuechle vorsichtig herausnehmen, kurz auf dem Küchenkrepp abtropfen lassen und anschließend in Zucker wälzen
Gabi Franz hat allen Grund stolz zu sein. Ihre Fasnetsküchle sind Prachtexemplare geworden und die Familie ist sich wieder einig: „Oma Gabis Küchle sind die Besten“. Das findet auch die Lokalredaktion Radolfzell, die sich herzlich für das Küchlebacken bedankt.