Plötzlich erhellt Feuerschein die Reichenauer Nacht. Es war noch dunkel am frühen Dienstagmorgen, 9. Januar, als Anwohner in Mittelzell auf der Insel Reichenau ein Feuer entdecken. Gegen 6.20 Uhr rufen sie die Feuerwehr und berichten, der Dachstuhl eines Gebäudes am Campingplatz Sandseele würde brennen.

Nicht ein Dachstuhl brannte

Die Freiwillige Feuerwehr Reichenau rückt umgehend zu einem Bootsverleih in der Straße Zum Sandseele aus. „Beim Eintreffen der Feuerwehr waren zwei Holzschuppen im Uferbereich bereits im Vollbrand“, schreibt Thomas Baumgartner, Pressesprecher der Feuerwehr Reichenau, in einer Mitteilung. Doch nicht nur das: Das Feuer war bereits auf zwei Boote neben den Schuppen übergegriffen, so Baumgartner weiter.

Ein Übergreifen auf Geräte und weitere Gebäude in der Nähe konnte die Feuerwehr verhindern.
Ein Übergreifen auf Geräte und weitere Gebäude in der Nähe konnte die Feuerwehr verhindern. | Bild: Freiwillige Feuerwehr Reichenau

Zwei Holzschuppen stehen im Vollbrand

Die Feuerwehr begann sofort mit der Brandbekämpfung. Eine Tauchpumpe wurde in den angrenzenden Bodensee eingelassen und so die Wasserversorgung hergestellt. „Das Feuer konnte letztlich gelöscht werden, die Holzschuppen waren jedoch nicht mehr zu retten“, bilanziert Thomas Baumgartner.

Es handele sich um die Lagerschuppen des Reichenauer Bootverleihs und Freizeitzentrums. „Die Gebäude konnten nicht mehr gerettet werden und brannten schließlich vollständig ab“, schreibt Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz. Auch die beiden Boote seien durch den Brand stark in Mitleidenschaft gezogen worden, so Baumgartner.

Die Lagerschuppen waren trotz Eingreifen der Feuerwehr nicht mehr zu retten.
Die Lagerschuppen waren trotz Eingreifen der Feuerwehr nicht mehr zu retten. | Bild: Freiwillige Feuerwehr Reichenau

Schaden wird auf 20.000 Euro geschätzt

Unter Leitung von Kommandant Sebastian Böhler waren 29 Feuerwehrleute im Einsatz. Vor Ort waren außerdem die Feuerwehr Konstanz mit einem weiteren Löschfahrzeug und einer Drehleiter, der Rettungsdienst und Kräfte der Polizei des Polizeipräsidiums Konstanz. Gegen 8.15 Uhr rückten alle Einsatzkräfte wieder ab, berichtet Thomas Baumgartner.

Die Polizei schätzt, dass durch den Brand ein Schaden in Höhe von 50.000 bis 60.000 Euro entstanden ist. „Die Polizei geht aufgrund des derzeitigen Ermittlungsstands von Brandstiftung aus“, so Katrin Rosenthal. Die Polizei bittet nun Zeugen, die am Dienstagmorgen Verdächtiges um das Gelände des Bootsverleihs beobachtet haben, sich beim Polizeiposten Allensbach unter Telefon 07533 997000 zu melden.