Mitten in den Weinreben, unterhalb der Hochwart auf der Insel Reichenau, ragt eine Bühne mit bunten Lichtern aus dem Grün. Fünf Studenten zeigen hier, wie eine Idee auf einer Geburtstagsfeier im Garten Wellen schlagen kann.
Robin Buckenberger, Titus Bär, Laurin Buckenberger, Levin Vollmer und Marius Di Noro richten das h2o-Festival auf der Reichenau aus. Am Freitag und Samstag, 11./12. August, war es endlich wieder soweit: Nach einer Corona-Pause fand die Party zum dritten Mal statt. Und zwar dank neuer Sponsoren auf einem größeren Festivalgelände und zum ersten Mal zwei Tage lang.
Die Veranstalter sind alle im Alter von 20 bis 23 Jahren und haben das Festival mit vielen durchdachten Ideen, großer Motivation und intensiver Planung auf die Beine gestellt. Sie bekommen Unterstützung von Freunden und Reichenauern und natürlich auch regionalen Sponsoren. Die Mitarbeiter an der Getränkeausgabe sind alle ehrenamtliche Helfer. „Auf der Reichenau hilft man sich einfach gegenseitig“, sagt Emilie Blum als eine der Freiwilligen.

Alle Mitarbeiter auf dem Festival haben als Vorbereitung auf das Festival eine „Nachtsam“- Schulung absolviert, das heißt, sie wurden darin geschult, wie sie auf einem Festival einen möglichst sicheren und guten Umgang unter den Besuchern schaffen können. „Es ist uns sehr wichtig, dass sich hier jeder wohl und sicher fühlt. Dafür wurden alle Mitarbeiter auf besondere Situationen vorbereitet“, sagt Laurin Buckenberger.
Die offene und freundliche Atmosphäre auf dem Festival wird von vielen Besuchern angesprochen. „Gerade dadurch, dass das h2o Festival recht klein und abseits liegt, wirkt es familiär. Man fühlt sich sicher und kann einfach sorglos die Musik genießen“, bestätigt eine Reichenauerin. „Es ist wunderschön gelegen und ein wahrer Zugewinn für die Reichenau, weil es das Angebot für die Jugendlichen in der Region extrem verbessert“, fügt sie hinzu.
Die 19-jährige Martha Pirchl sieht es genauso: „Es ist so schön, hierher zu kommen, weil man die meisten Leute kennt und alte Freunde wieder zusammenkommen, um Leute auf der Bühne zu unterstützen. Es fühlt sich an wie eine riesige Freundesgruppe.“
Dennoch soll das Festival kein regionales bleiben. Ziel der Organisatoren ist es, ihre Party überregional bekannter zu machen und jedes Jahr neue Besucher dazu zu gewinnen, Stück für Stück zu wachsen. Da stecken viel Arbeit und Herzblut drin. Bei der Musik konzentrieren sie sich auf Hip-Hop und Techno. Dabei wurde insbesondere darauf geachtet, kleine Künstler, Newcomer und lokale Musiker zu unterstützen.
„Für dieses Musikgenre gibt es in unserer Umgebung eher weniger Angebote, umso cooler war es, als klar war, dass es das Festival dieses Jahr geben wird“, meint Carolin Heidegger. „Wie gut die Stimmung ist, hängt nie von der Anzahl der Leute ab. Alle Leute, die hier sind, haben so Lust, da zu sein, und machen Stimmung.“
Durch die Vergrößerung des Festgeländes hatten die Veranstalter in diesem Jahr auch die Möglichkeit, eine größere Vielfalt an Künstlern einzuladen. Headliner wie Souly und Supergloss traten auf, und das Publikum wurde mit weiteren Newcomern überrascht. Zwei davon sind Akutkarl und Dj Testö aus Konstanz. Die beiden genießen auf dem h2o ihren vierten Auftritt.
Auch sie sind begeistert von der guten Stimmung und den vielen bekannten Gesichtern. „Es ist einfach schön zu sehen, wie alle Freunde, aber auch viele neue Leute im Publikum zur eigenen Musik tanzen und mitsingen. Es war so gute Stimmung. Es war ein Heimspiel und wunderschön“, erzählen sie nach ihrem Auftritt.
Neben den vielen Eindrücken auf und an der Bühne gibt es auch andere Höhepunkte für die Besucher auf dem Festgelände. „Die Idee, einen Pool auf dem Festival zu haben, war von Anfang an großer Bestandteil unserer Planung. Daher auch der Festivalname h2o“, erzählt Robin Buckenberger.
Der Pool wurde gut angenommen, und die Festivalbesucher freuten sich über die Abkühlung vor Ort. Lucia Graf (19) ist deshalb voll des Lobes: „Das Festival ist super schön und ästhetisch gestaltet, und auch die Idee mit dem Pool finde ich richtig toll. Sowas hab ich noch nie gesehen, also wir haben Spaß.“
Dass die Ästhetik eine große Rolle auf dem Festival spielt, ist auch an dem eigens kreierten Festival-T-Shirt zu erkennen, das nachhaltig auf Fair-Trade-Baumwolle gedruckt ist. Die Liebe steckt im Detail, und die positive Resonanz ist von allen Seiten klar zu hören und zu spüren. Keine Frage also, dass es auch im nächsten Jahr ein h2o-Festival geben soll. Stimmung mit Seeblick ist garantiert.