Eigentlich hätte es in diesem Corona-Winter keine Schulschließungen mehr geben sollen. Eigentlich. Denn die erste Grundschule im Hegau ist schon dicht. An der Hebelschule in Rielasingen-Arlen sind so viele Lehrer an Corona erkrankt, dass die Bildungseinrichtung vorübergehend geschlossen werden musste. Auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigte Bettina Armbruster, Leiterin des Staatlichen Schulamts Konstanz, entsprechende Gerüchte in der Hegauer Doppelgemeinde. „Wir haben so viele erkrankte Lehrer, dass wir die Schule temporär schließen mussten“, sagt sie.
Das bedeutet in Zahlen: Alle Lehrkräfte bis auf eine hätten sich mit Corona angesteckt und mussten sich in Quarantäne begeben. Laut Schulamt Konstanz werden in der Hebelschule rund 100 Kinder von sechs Lehrerinnen unterrichtet.
Die Hebelschule in Rielasingen-Arlen sei die erste Schule im Bezirk des Schulamtes Konstanz, die wegen Corona hätte schließen müssen. „Solch eine Situation hatten wir bisher noch nie. Mit diesen Ausfällen war nicht mehr als eine Notbetreuung möglich“, so Armbruster weiter. Am Montag habe man laut Armbruster die Notbremse ziehen und die Schule temporär schließen müssen.

Was bedeutet das für Schüler und Eltern?
Laut Bettina Armbruster sei eine Notbetreuung eingerichtet worden. Das bedeutet, dass nur Kindern betreut werden können, deren Eltern eine Betreuung zuhause nicht realisieren konnten. „Die benachbarte Scheffel- und die Hardtbergschule haben die Notbetreuung dieser Kinder übernommen“, sagt Armbruster. Doch für den Großteil der Kinder bedeutet die Schulschließung, dass sie daheim bleiben müssten.
„Das ist keine einfache Situation, aber die aushelfenden Schulen und die Eltern haben sich sehr kompromissbereit gezeigt“, so Armbruster weiter. So seien sie einem Appell der Schule, dass nur jene Kinder in die Notbetreuung kommen sollten, bei denen die Eltern keine andere Möglichkeit sähen, nachgekommen. „Wir haben wenige Kinder in der Notbetreuung“, so Armbruster.
Eine Alternative, dass alle Kinder in den benachbarten Schulen unterrichtet werden, wurde beim Schulamt und in der Hebelschule diskutiert, aber wieder verworfen. Der Grund: „Auch die Kinder können sich anstecken und dann haben wir wieder vermehrte Ausbrüche in den aushelfenden Schulen“, schildert Armbruster.
Wie geht es nun weiter?
Die Lehrkräfte würden nun laut Bettina Armbruster nach und nach wieder zurück in die Schule kehren: „Das ist alles sehr individuell“, sagt sie. Man hoffe nun, dass man gegen Ende der Woche wieder mehr als nur eine Notbetreuung anbieten können.“ Zudem würde der anstehende Feiertag am Montag, 3. Oktober, der Hebelschule Zeit verschaffen. „Unser Wunsch ist ein Normalbetrieb ab dem 4. Oktober“, so Armbruster.