Immer schwieriger wird die Bildungsarbeit angesichts einer zunehmenden Zahl an Schüler, die zunächst einmal die Sprache lernen müssen. Mit dem Leichtbauzelt kommen nun weitere Flüchtlingskinder in die Gemeinde Rielasingen-Worblingen. Jenny Frankenhauser, Amtsleiterin des Kinder- und Jugendförderteams der Gemeinde, kennt die Herausforderungen. Der Beratungsbedarf wachse in Folge von Krisen, Corona, Krieg und veränderter Familienstrukturen. Sie wies auf eine zunehmende Zahl an psychischen Erkrankungen, an Cybermobbing, sexuellen Übergriffen und Problemen im Sozialverhalten der Schüler hin.

Gemeinderat lässt sich schließlich überzeugen

Die Schulsozialarbeit in der Aachtalgemeinde soll deshalb unbefristet von bisher rechnerisch knapp zwei Vollzeitstellen um rund 30 Prozent aufgestockt werden. Der Gemeinderat beschloss in jüngsten Sitzung eine 50- bis 70-Prozentstelle zu schaffen. Darüber hinaus sollen die Bemühungen weitergehen, eine derzeit vakante und bislang erfolglos ausgeschriebene 50-Prozent-Stelle befristet zu besetzen.

Das könnte Sie auch interessieren

Rund 30.000 bis 42.000 Euro wird der geplante Ausbau der Schulsozialarbeit die Gemeinde jährlich kosten – falls die Stellen denn auch angesichts des Mangels an Fachkräften tatsächlich besetzt werden können.

Hoffnung, dass mangelnde Präsenz behoben wird

Vorausgegangen war ein Antrag des Gesamtelternbeirats auf Ausbau der Jugendsozialarbeit, um eine zuverlässige Präsenz an allen Schulen zu ermöglichen. Seit nunmehr drei Jahren gibt es nämlich an der Hardberg- und aktuell ebenso an der Hebelschule keinerlei Schulsozialarbeit. Ein erster Antrag war im Juni 2022 abgelehnt worden. Seiher habe sich die Situation noch verschlechtert, weil damals die heute vakante halbe Stelle noch besetzt gewesen sei, so die Grünen-Rätin und Elternbeirätin Jana Akyildiz.

In ihrem Antrag hatten die Eltern ausgeführt, dass präventive Maßnahmen derzeit nicht mehr umsetzbar seien. Auf den Schulhöfen fehle es an Präsenz, Einzelfallbehandlungen könnten nicht zeitnah umgesetzt werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein knappes Dutzend Vertreterinnen der Schulen und des Gesamtelternbeirats waren bei der Beratung anwesend. Sie empfänden eine große Erleichterung, dass dieser Beschluss nun endlich stehe, meinte Sandra Bürkle als stellvertretende Vorsitzende des Gesamtelternbeirats nach der Sitzung.