Sie sind Streitschlichter, Berater für Schüler, Lehrer wie Eltern und haben das soziale Gefüge an den Schulen in Engen im Blick – die Schulsozialarbeiterinnen. Womit sie sich im vergangenen Jahr hauptsächlich befasst haben und welche Ideen sie für ein gutes Miteinander an den Schulen haben, stellten die drei Sozialpädagoginnen im Ausschuss für Verwaltung, Kultur und Soziales vor.

Besonders Mädchen haben Gesprächsbedarf

Beim Vergleich der Berichte zu den Grundschulen, dem Anne-Frank-Schulverbund und dem Gymnasium Engen wird eine Gemeinsamkeit sofort deutlich. Es sind insbesondere die Mädchen, zwei Mal so viele wie Jungs, die sich an die Schulsozialarbeiterinnen wenden. Zentral an allen Schulen sind die Einzelfallberatungen, also Gespräche mit den Pädagoginnen. Hier verzeichnet Luisa Tersigni, die sich um die Grundschulen in Engen und Welschingen kümmert, einen besonders starken Anstieg.

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685 Gespräche mit Schülern, Eltern, Lehrern, Ämtern und Ähnlichem führte sie im vergangenen Jahr – eine glatte Verdopplung, wie Tersigni in ihrem Bericht festhielt. Drei Mal waren die Schulsozialarbeiterinnen zudem gezwungen, eine Kindeswohlgefährdung an das Jugendamt zu melden. Auch wenn das nach viel klinge, seien drei solcher Fälle in der Corona-Zeit dennoch eher wenig, so die Einschätzung der Pädagogin.

Stress, Leistungsdruck und andere Probleme

Einmal musste auch ihre Kollegin Sabrina de Monte aufgrund einer Kindeswohlgefährdung aktiv werden und führte insgesamt 273 Gespräche. Bei den 134 Beratungsgesprächen am Gymnasium Engen ging es laut Schulsozialarbeiterin Cosima Clemens häufig um den Umgang mit Stress und Leistungsdruck, Beziehungsprobleme sowie familiäre oder psychische Probleme wie Depressionen oder Selbstverletzung.

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Cosima Clemens machte deutlich, wie sehr sie sich über die Unterstützung von Kathrin Pokrandt in diesem Schuljahr freut. Die Studierende der Sozialen Arbeit unterstütze sie sehr, indem sie beispielsweise den Mädchen-Treff an der Schule übernehme. Alle drei Pädagoginnen verdeutlichten, dass das Thema Prävention einen sehr hohen Stellenwert hat.

Viel Zeit für Vorbeugung notwendig

Alleine 180 Schulstunden fließen an den Grundschulen in die Umsetzung des Präventionskonzepts. Hinzu kommen Kooperationen mit dem Kreisjugendreferat, Präventionstheatern oder wie ganz aktuell dem Projekt „Junior Heroes“, einem altersspezifischen Selbstverteidigungskurs. Die Fachstelle Sucht und die Kriminalpolizei machten am Schulverbund im letzten Jahr Präventionsangebote.

Außerdem wurden Themen erörtert wie Essstörung, Fitnesssucht, Spielsucht und soziale Medien. Projekte zur Demokratiebildung oder auch Angebote zum Thema Cybermobbing standen unter anderem am Gymnasium auf der Liste der Präventionsarbeit.

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Alle drei Schulsozialarbeiterinnen betonten, wie wichtig es sei, bei den Schülern mit ihrem Angebot präsent zu sein und für diese sehr einfach und unkompliziert erreichbar zu sein. Bürgermeister Johannes Moser, wie auch die Vertreter der verschiedenen Fraktionen dankten den Sozialpädagoginnen ausdrücklich für ihre Arbeit und sprachen ein großes Lob aus.