Das Museumbahnfest in Rielasingen-Worblingen wurde am vergangenen Wochenende von einem Zwischenfall überschattet. Denn wie nun bekannt wird, kollidierte die Museumsbahn am Samstag mit drei auf den Gleisen liegenden Betonschwellen. Wie die schweren Betonschwellen auf die Gleise kamen, ist noch unklar. Der Schaden wird laut Polizei auf 2000 Euro geschätzt, viel größer ist das Ärgernis.

Sean Wildhaber ist Vorstandsmitglied bei der Stiftung Museumsbahn und saß in der Museumsbahn, als der Unfall geschah. Er habe eine Reihe von Verfluchungen von sich gegeben, erinnert sich im Gespräch mit dem SÜDKURIER an den Moment der Kollision. Beim Rangieren am Bahnhof Rielasingen habe er aufgrund von hohem Grass die drei übereinander gestapelten Betonschwellen erst zu spät sehen können.

Die Gleise, auf denen der Zwischenfall geschah.
Die Gleise, auf denen der Zwischenfall geschah. | Bild: Marinovic, Laura

Die Betonschwellen, welche normalerweise unter den Gleisen liegen, wurden laut Wildhaber von einem Vorratsstapel neben dem Güterhaus entwendet. „Dafür müssen mehrere Personen verantwortlich sein, eine Betonschwelle wiegt über 200 Kilogramm“, erklärt Wildhaber. Auch die Polizei geht laut Tatjana Deggelmann, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, von mehreren Tätern aus.

Es lagen auch schon Sofas auf den Gleisen

Für die Bahnstrecke habe der Unfall keine Konsequenzen, für die Lok jedoch schon. „Die Museumslok ist über 60 Jahre alt“, merkt Wildhaber an. Der Schaden begrenzt sich zwar nur auf Schienenräumer, jedoch wird dieser nicht mehr produziert.

Die Lok Tm II aus dem Jahr 1964 kollidierte mit Betonschwellen.
Die Lok Tm II aus dem Jahr 1964 kollidierte mit Betonschwellen. | Bild: Sean Wildhaber

„Wir müssen das Metall vorn an der Lok gerade biegen lassen und neu lackieren“, erklärt Wildhaber. Für solch eine Aufgabe muss der Schlosser kommen. „Das ist großer Zeitaufwand, bis die Lok wieder fahren kann. Ich kann nicht verstehen, wieso jemand so etwas macht“, erzählt Wildhaber.

Es habe in der Vergangenheit schon diverse Vorfälle gegeben: „Wir hatten Sofas, Kommoden und ganze Schränke, die bei uns auf den Gleisen entsorgt wurden, aber so etwas macht einen dann doch stutzig.“ Während die anderen Objekte keine erheblichen Schäden an der Lok anrichten konnten, war es dieses Mla anders.

Das könnte Sie auch interessieren

Polizei sucht nach Zeugen

Die Museumsbahn muss nun in die Werkstatt und im Vorstand der Museumsbahn hofft man darauf, keine weiteren Schäden zu finden. Die Polizei ist derweil auf der Suche nach Hinweisen. Hinweise auf die Verursacher nimmt das Polizeirevier Singen, Telefon 07731 8880, entgegen.