Dass die Feuerwehr in Alltags- und Krisensituationen von immenser Bedeutung ist, steht wohl außer Frage. Sowohl die Freiwillige als auch die Berufsfeuerwehr ist momentan gut besetzt. Doch irgendwann neigt sich jede Amtszeit dem Ende zu. Deshalb braucht es engagierten Nachwuchs, der den Einsatz der Feuerwehr nachhaltig sichert.
So lag auch in diesem Jahr der Schwerpunkt der Delegiertenversammlung auf der Integration und Unterstützung der Jugendfeuerwehr, um für die Nachwuchssicherung der Einsatzabteilungen zu sorgen. Die Versammlung fand am Wochenende im Rahmen des Landesjugendfeuerwehrtags in und rund um die Talwiesenhalle in Rielasingen-Worblingen statt. Über 120 Angehörige der Jugendfeuerwehren aus ganz Baden-Württemberg nahmen an der Sitzung teil. Darüber hinaus waren noch einige weitere Mitglieder angereist, um an den verschiedenen Programmpunkten der zweitägigen Veranstaltung teilzunehmen.
Das sagt der Gastgeber
Für Bürgermeister Ralf Baumert sei es eine große Ehre, dass die Gemeinde in diesem Jahr den Landesjugendfeuerwehrtag veranstalten dürfe. „Gerade die letzten Tage mit einem verheerenden Starkregen-Ereignis am Mittwoch zeigen, wie wichtig der Einsatz der Feuerwehr ist, um Hab und Gut zu schützen und vor allem Leben zu retten“, so Baumert. Allerdings sei es eine Herausforderung, junge Nachwuchskräfte zu gewinnen, weshalb Veranstaltungen wie diese sehr wichtig seien.
Wie viele Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr?
Thomas Egelhaaf, der Landesbranddirektor des Innenministeriums, lobte die Einsatzbereitschaft und Vernetzung der Feuerwehren in ganz Baden-Württemberg. Auf solch eine Art von Projekten seien nach eigenen Angaben die steigenden Mitgliederzahlen zurückzuführen, worauf er sehr stolz sei. Statistiken der Landesjugendfeuerwehr zufolge ist die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehren in Baden-Württemberg innerhalb eines Jahres um 3000 Mitglieder angestiegen.

Insgesamt gibt es inzwischen rund 370 Kindergruppen, im Schnitt kommen jährlich 40 hinzu. Im Landkreis Konstanz ist die Jugendfeuerwehr laut dem Ersten Landesbeamten Philipp Gärtner in 24 von 25 Gemeinden vertreten und kann eine Zahl von über 1000 Mitgliedern vorweisen.
Um die guten Statistiken des Bundeslandes aufrechtzuerhalten, sei es Thomas Egelhaaf zufolge wichtig, beste Qualität und größten Spaß zu bieten. „Die Kinder und Jugendlichen sollen besondere Werte erleben und über den Tellerrand hinausschauen. Es geht nicht um Konkurrenzgedanken sondern um Gemeinschaft“, so der Landesbranddirektor.
Werte spielen eine große Rolle
Auch für den Landesjugendleiter Andreas Fürst ist die intensive Beschäftigung mit Werten von großer Bedeutung. Deshalb stelle das Land umfangreiche Arbeitsmaterialien und Broschüren zu diesem Thema kostenlos zur Verfügung. „Die Jugend ist unsere Zukunft, also sollten wir ihr gute Vorbilder sein“, fasst Fürst den Kerngedanken dahinter zusammen.
Des Weiteren lobte der Landesjugendleiter das Engagement der Jugend, wie beispielsweise die Beteiligung an Klima- und Umweltschutzprojekten. Junge Mitglieder des Landesjugendforums bekamen im Anschluss selbst die Möglichkeit, über Ereignisse und Erfahrungen des letzten Jahres zu berichten. Sie seien bei verschiedensten Konferenzen und Lehrgängen vertreten gewesen, hätten Gespräche mit Politikern geführt und eine Bildungsreise nach Straßburg gemacht, so Fürst.
Das bietet der Landesjugendfeuerwehrtag
Das Treffen der baden-württembergischen Jugendfeuerwehren war neben der Delegiertenversammlung von zahlreichen Aktionen begleitet. Eine Podiumsdiskussion über die Wirkung von Kindergruppen bat Interessierten die Möglichkeit, mit Fachleuten und Berufserfahrenen ins Gespräch zu kommen.

Neben dem Austauschen von Erfahrungen konnten auch Entdeckungen gemacht werden: Internationale Feuerwehrfahrzeuge standen auf dem Vorplatz der Talwiesenhalle zum Bestaunen und Besichtigen bereit. Workshops unter dem Motto „Von Jugendlichen für Jugendliche“, in denen Erfahrungen ausgetauscht wurden und die Gemeinschaft gestärkt wurde, komplettierten das Informationsangebot.
Und wer neben der ganzen Theorie sein sportliches Können unter Beweise stellen wollte, konnte am BMBM-MWBW-Cup teilnehmen. Bei diesem feuerwehrsportlichen Wettkampf mussten die Teilnehmer erlernte Techniken umsetzen. Die auserkorenen Sieger dürfen das Land Baden-Württemberg nun bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden vertreten.