Rielasingen-Worblingen Im berüchtigten Bermudadreieck in der Karibik verschwinden immer wieder Schiffe und Flugzeuge auf mysteriöse Art und Weise. Auf dem Bahnliniendreieck Schaffhausen–Singen–Etzwilen aber sorgt der Verein zur Erhaltung der Eisenbahnlinie Etzwilen–Singen (VES) dafür, dass hier immer wieder nostalgische Züge auftauchen – dies zur Freude aller Eisenbahnfreunde aus nah und fern, von Groß und Klein und Jung und Alt.

„Nach dem erfolgreichen Fest zum 150-jährigen Bestehen der Nationalbahn-Route im April lassen wir auf unserer Museumsbahnlinie Etzwilen/Singen wieder die Räder rollen“, kündigt VES-Co-Präsident werner Wocher an. Noch zwei Mal nimmt der Verein in diesem Jahr Kurs Richtung Vergangenheit. Das nächste Mal bereits am Sonntag, 7. September. Wie Werner Wocher informiert, wird dazu ein besonderer Oldtimer erwartet.

Zum Einsatz kommt die schwere Diesellok Bm 6/6 Nr. 18511, die von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) einst als Rangierlok eingesetzt wurde. Mittlerweile hat sie als Museumslok ihren Standort in Etzwilen gefunden. „Mit den Museumsbahnwagen der Stiftung SEHR¦&¦ RS ergibt sich ein hübsches Bild“, kündigt Wocher an. Immer seien die Fahrtage der Museumsbahn auch beliebte Termine für Fotografen, die die Eisenbahnnostalgie im Bild festhalten. „Ein besonders nostalgisches Erlebnis ist, dass unsere Bahnlinie nie elektrifiziert wurde, also wie in der Ursprungszeit der Dampfeisenbahn, keine Oberleitung das nostalgische Bild stört“, betont Werner Wochner.

Eine kleine Tradition gehört dabei seit wenigen Jahren wieder dazu: die Einfahrt in den Singener Hauptbahnhof. „Das ist wie früher“, erinnert sich Werner Wocher, der Co-Präsident des Vereins zum Erhalt der Schienenstrecke Singen-Etzwilen (VES). Viele Jahre haben die Museumsbahnfreunde darum gekämpft, dieses letzte Stück der einstigen Gleisstrecke wieder nutzbar zu machen. Historisch betrachtet war es ein abenteuerlicher Beschluss, eine Schienenstrecke von Winterthur nach Singen über Etzwilen zu planen, wirtschaftlich betrachtet war es eine Fehlinvestition. Im Rückblick entpuppt sich das Experiment aber als gewinnbringend, und heute wird die abenteuerliche Zugfahrt mehrmals im Jahr zur nostalgischen Reise in die Vergangenheit.

In der Gegenwart müssen Autofahrer wegen der Museumsbahn einen Stopp einlegen und anhalten, wenn die historischen Zusammenstellungen den Volksbank-Kreisel an der Georg-Fischer-Straße überqueren. Während die einen sich über die Verzögerung ärgern, stehen andere am Straßenrand oder schauen aus den Fenstern ihrer Wohnungen, um das Spektakel zu beobachten. Viele winken und scheinen Freude am vorbeifahrenden Zug zu haben.

VES-Co-Präsident Werner Wocher trägt die Liebe zur Eisenbahn schon immer in sich. „Die Faszination der Museumsbahn liegt in der Nostalgie“, weiß Wocher. Er liebt den Duft von „Eisenbahnparfum“, wenn es zischt und raucht und nach Kohle riecht.

Die Ausfahrt des Museumsbahn-Zuges aus dem Bahnhof Singen können Eisenbahnfans und Interessierte am kommenden Sonntag dreimal erleben: um 10.15, 13.15, und 16.15 Uhr. Zustiegsmöglichkeiten gibt es außerdem in Fahrtrichtung Etzwilen in Rielasingen-Worblingen um 10.35, 13.35 und 16.35 Uhr; in Ramsen um 11.15, 14.15 und 16.55 Uhr – in Fahrtrichtung Singen fährt der Nostalgiezug um 9.25, 12.25 und 15.25 Uhr in Ramsen ab, um 9.35, 12.35 und 15.35 Uhr am Bahnhof Rielasingen-Arlen.

Fahrkarten gibt es direkt im Zug. Ein Fahrschein von Singen nach Rielasingen und zurück kostet 15 Euro, ermäßigt 7 Euro. Kinder unter sechs Jahren fahren gratis. Platzreservierungen für Gruppen ab zehn Personen sind bis zwei Tage vor der Fahrt unter der Telefonnummer 004179/6522397 oder auch per E-Mail an bahn@etzwilen-singen.ch möglich.

Weitere Informationen im Internet unter:
www.etzwilen-singen.ch