Ohne eine Ferienbetreuung sind berufstätige Eltern aufgeschmissen – sie haben nicht so viel Urlaub, um in allen Schulferien ihre Kinder betreuen zu können. Eine solche Betreuung findet auch an der Scheffelschule, der Grundschule in Rielasingen, statt und wird vom Förderverein der Schule. organisiert. Doch der braucht jetzt Hilfe von der Gemeinde.
Die Eltern aus dem Vorstand des Fördervereins haben in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Gemeinde darum gebeten, in den Pfingstferien für den Verein einzuspringen und eine Betreuung zu organisieren. Der neue Vorstand sei noch nicht lange im Amt und brauche mehr Zeit, eine Betreuung auf die Beine zu stellen, erklärte Rebecca Schmitt, die Vorsitzende des Vereins.
Schulen stemmen Ferienbetreuung gemeinsam
In Rielasingen-Worblingen gibt es in fast allen Schulferien eine Betreuung, dabei wechseln sich die drei Grundschulen ab. Auch der Förderverein der Scheffelschule organisiert eine Betreuung für eine Woche in den Pfingstferien und drei Wochen in den Sommerferien. Der bisherige Vorstand des Fördervereins hat zum neuen Schuljahr sein Amt niedergelegt, weil dessen Kinder teilweise schon seit Jahren nicht mehr an der Schule sind. Um eine Auflösung des Vereins zu verhindern, musste ein neuer Vorstand her, berichtet die Vorsitzende.
„Wir sind dran, eine Ferienbetreuung zu organisieren und möchten das auch gern wieder anbieten“, erklärte Rebecca Schmitt. Die Schwierigkeit sei, gute Betreuer für die Ferienzeit zu finden. „Das Problem ist, uns fehlt das Personal“, sagt Olga Geiges. Solche Betreuer zu finden, sei in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden.
Förderverein will erfahrene Betreuung
Den Eltern ist es wichtig, dass jemand mit Erfahrung die Betreuung übernimmt und mit den Kindern ein Programm macht. Dafür kommen Eltern, Großeltern oder andere mit pädagogischer Erfahrung in Frage. Eine reine Beaufsichtigung wollten sie nicht, es müsse jemand sein, der die Bedürfnisse der Kinder erkenne und auf sie eingehe. „Wenn wir etwas anbieten, dann wollen wir auch dahinterstehen“, erklärt Rebecca Schmitt.
Das gehe auf die Schnelle nicht, weshalb der Verein um Hilfe gebeten hat. Die Gemeinde habe schon signalisiert, dass sie den Verein unterstützen wolle. Und es gibt eine Lösung: Das Kinder- und Jugendförderteam der Gemeinde wird in der zweiten Ferienwoche für Grundschulkinder eine Betreuungswoche im Jugendtreff 60 von 8 Uhr bis 13.30 Uhr anbieten können, berichtet die Gemeinde auf Nachfrage.
Der Förderverein der Scheffelschule, der 1998 gegründet wurde, bietet auch die Kernzeitbetreuung vor und nach der Schule an, die sehr gut angenommen werde. Dem Vorstand sei klar, dass es schwierig sei, eine bezahlte Betreuungskraft nur für die Ferien zu finden. „Der Förderverein kann aber demjenigen, der die Ferienbetreuung übernimmt, anbieten, auch in die Kernzeitbetreuung einzusteigen“, sagt Roberto Claro Ramos, Beisitzer im Fördervereinsvorstand.
Förderverein spielen zentrale Rolle
Die Zusammenarbeit mit den Fördervereinen aller drei Grundschulen spiele eine zentrale Rolle in der Betreuung und Ferienbetreuung, erklärt Sandra Bossenmaier, Pressesprecherin der Gemeinde, auf Nachfrage. Durch das Engagement der Vereine und der Menschen, die dahinterstünden, und deren enge Verbindung zu den Schulen könne gemeinsam gute Arbeit geleistet werden. Ohne die Betreuung kämen Eltern besonders in den sechs Wochen Sommerferien in Not. In dieser Zeit sei die Nachfrage nach Betreuung hoch, berichten die Vorstände der Scheffelschule.
Die Fördervereine der Grundschulen hätten seit vielen Jahren eine Kooperation, in der rotierend alle Schulferien bis auf die Weihnachtsferien jeweils durch eine Schule für alle Grundschüler abgedeckt werden, berichtet die Pressesprecherin. An der Hebelschule werde die Betreuung in den Herbst- und Fasnachtsferien von der Gemeinde übernommen.
Maue Nachfrage in den Herbstferien
Allerdings variiere der Bedarf an einer Ferienbetreuung stark. So habe es in den vergangenen Herbstferien lediglich vier Anmeldungen bei 429 Grundschulkindern gegeben. Eine Betreuung durch die Gemeinde konnte dann nicht stattfinden.
Darüber hinaus biete das Kinder- und Jugendförderteam der Gemeinde neben dem Sommerferienprogramm auch Betreuungswochen an, erklärt Sandra Bossenmaier. In den Sommerferien finden zwei Betreuungswochen rund um das Juca statt. Zudem werde es ebenfalls in den Sommerferien zum ersten Mal eine Sportwoche durch das Kinder- und Jugendförderteam in Kooperation mit örtlichen Vereinen in der Hardberghalle geben. Ebenfalls ist für die zweite Pfingstferienwoche eine Betreuung für Grundschüler im Juca durch den Jugendpfleger Dennis Bräuer geplant. Über Anmeldungsmöglichkeiten werden alle Eltern rechtzeitig unter anderem über die Internetseite der Gemeinde informiert.
Die Betreuung an den Grundschulen werde sich mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Kinder in der Grundschule ab dem Schuljahr 2026/27 grundlegend verändern, so die Pressesprecherin. Dann bestünde stufenweise beginnend mit der ersten Klasse ein Rechtsanspruch, der auch für die Betreuung in den Schulferien bestünde, die Schließzeit darf maximal vier Wochen im Jahr betragen. Die Gemeinde erarbeite mit einem Projektausschuss derzeit Konzepte. Ein Ergebnis des Ausschusses ist, dass die Hardbergschule auf das Ganztagskonzept umgestellt wird.