Rielasingen-Worblingen Stoffe, die süchtig machen, gibt es viele. Eine Gruppe von Lehrkräften der achten Klassen in der Ten-Brink-Schule wollte die Vorbeugung vor der Sucht intensiver in der Schule vermitteln. Nicole Wagner, Jens Domke, Kaja van Dijk, Johannes Lohr, Silke Kutscher und Sarah Billinger organisierten einen Suchtpräventionstag für die Schülerinnen und Schüler.

Als Referenten konnten sie Carsten Käfer, promovierten Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Oberarzt am ZfP Reichenau, und Nicolai Tortuga, einen Betroffenen mit jahrelangen eigenen Erfahrungen, gewinnen. Seine Geschichte war für die Schüler sehr eindrücklich. Durch die Abhängigkeit von diversen Drogen habe er zwölf Jahre auf der Straße gelebt und habe um die 100.000 Euro Schulden angehäuft.

Im Frage- und Antwortspiel sollten sich die Schüler in die Rolle eines Dealers versetzen und überlegen, was diesem wichtig ist, wenn er die Ware an die Kundschaft bringen will. Die Droge müsse glücklich machen, entspannt, ein tolles Gefühl erzeugen, man möchte sich zugehörig fühlen und man bekomme immer nur so viel, dass man wiederkommt und nicht daran stirbt. Denn ein toter Kunde ist kein guter Kunde mehr. Tortuga erklärte auch, was oft hinter einer Sucht steckt. Vielfach seien es Erlebnisse oder Traumata aus der Kindheit, unterdrückte Gefühle oder genetische Veranlagungen.

Carsten Käfer besprach die legalen und illegalen Drogen und berichtete aus seiner täglichen Erfahrung über die Auswirkungen wie Psychosen oder körperliche Krankheiten, die entstehen können, und wie schwer es ist, von den Drogen wieder wegzukommen. Fragen der Schüler waren dann zum Beispiel: „Wie kann man aufhören zu rauchen?“ „Wie kann ich meinem Freund helfen, mit Cannabis aufzuhören?“ „Was mache ich, wenn in meinem Freundeskreis viele kiffen?“ „Sind Vapes auch schlecht?“ Die Schülerinnen und Schüler bekamen viele Antworten.