Wohnmobil-Urlaub ist ein Trend, der sich auch im Hegau bemerkbar macht – nicht nur mit mehr Stellplätzen, sondern auch mit wilden Campern. Singen hat in diesem Jahr einen neuen Platz eingeweiht, in Rielasingen-Worblingen gibt es 24 Stellplätze beim Naturbad. 12 Euro Stellplatzgebühr kostet ein Platz am Tag, 33 Euro für drei Tage ist die Höchstparkdauer.
Doch manchen ist das offenbar zu teuer. Einige Camper parken in Singen lieber weiter auf der Offwiese, wenige Meter von den neuen Stellplätzen entfernt. Und in Worblingen stehen sie lieber auf dem zweiten Parkplatz, auf dem Wohnmobile zur Übernachtung stehen dürfen, im Bereich Oberwiesen.
Sobald ein Schild steht, wird es ernst
Wie können die Kommunen regeln, wo übernachtet wird? Auf der Offwiese dürfen die Camper außerhalb des Wohnmobilstellplatzes jetzt gar nicht mehr stehen, die Stadt hat entsprechende Verbotsschilder aufgestellt. In Rielasingen-Worblingen ist das Übernachten im Camper im Bereich Oberwiesen noch kostenlos erlaubt. Doch die Gemeinde denkt darüber nach, das zu ändern.
Grundsätzlich dürften Wohnmobile genau wie andere Kraftfahrzeuge im öffentlichen Straßenraum parken, wenn es keine anderen Regelungen gebe, erklärt die Pressestelle. Eine Übernachtung zur Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit könne laut der Singener Pressestelle nicht verboten werden. Eine mehrtägige Übernachtung sei gemäß dem Straßengesetz aber nicht erlaubt, da es sich hierbei um eine Sondernutzung handle. Das Campieren außerhalb dafür zugelassener Stellen sei gemäß der Polizeiverordnung der Stadt Singen verboten.
Auch an der Talwiesenhalle wird gecampt
In Rielasingen-Worblingen wird aber nicht nur der Parkplatz Oberwiesen von Campern genutzt, sie stehen auch auf dem Parkplatz an der Talwiesenhalle, wie die Gemeinderätin Dagmar Eisenhart (Grüne) bei einer Gemeinderatssitzung anmerkte. Bürgermeister Ralf Baumert regte daher an, in einer kommenden Sitzung des Gemeinderats zu diskutieren, ob man auch für den Platz an den Oberwiesen eine Gebühr verlangen sollte und über Schilder regelt, wo Wohnmobile überhaupt im Ort campieren dürfen.

„Über die Satzung zur Benutzung der Wohnmobilstellplätze am Naturbad lässt sich das Parken von Wohnmobilen auf dem Ausweichparkplatz Oberwiesen nicht regeln, da es sich hier um einen allgemeinen Parkplatz handelt“, erklärt Sandra Bossenmaier, Pressesprecherin der Gemeinde. Somit sei das Parken mit Wohnmobilen dort grundsätzlich erlaubt – so wie auf jedem allgemeinen Parkplatz auch.
Oberwiesen als Ausweichparkplatz
Bei den am Naturbad Aachtal ausgewiesenen Wohnmobilstellplätzen würde die Gemeinde allerdings darauf hinweisen, dass ein Parken der Wohnmobilisten dort ausdrücklich erwünscht ist, sollten die Stellplätze am Naturbad belegt sein.
Dies komme nämlich gerade in der Hauptsaison vor, der Platz ist sehr gut ausgelastet. Die Wohnmobilisten würden sich sehr wohl an dem idyllisch gelegenen Platz am Naturbad fühlen, der auch ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in der Region sei. Im Jahr verbuchte die Gemeinde 1918 Parktage auf den 24 Stellplätzen. Ob ein Ticket gelöst wurde, überprüfe der Gemeindevollzugsdienst regelmäßig.

Auh der neue Wohnmobil-Stellplatz in Singen kommt gut an. Allerdings stehen dort immer wieder Wohnmobile dort, wo sie nicht stehen sollen. Die Stadt Singen hat an der Offwiese entsprechende Verbotsschilder aufgestellt und darf nun Wohnmobilisten, die außerhalb des für sie vorgesehenen Stellplätze stehen, verwarnen. Zur Übernachtung darf nur der dafür vorgesehene Platz genutzt werden, erklärt die Pressestelle der Stadt auf Nachfrage.
Wo können Wohnmobile in Singen parken?
Das ärgert Camper, die nur auf der Offwiese parken wollen, wie Monika Götz in einem SÜDKURIER-Leserbrief erklärt. Sie wolle nicht dort übernachten, sondern bei Verwandtschaftsbesuchen ihr Wohnmobil dort abstellen und habe in der Stadt sonst kaum Möglichkeiten zum Parken.