Die Gemeinde Rielasingen-Worblingen ist mit ihren über 12.000 Einwohnern heute die fünftgrößte Kommune im Landkreis Konstanz – zu verdanken ist das allerdings nur dem Zusammenschluss der einst eigenständigen Dörfer Rielasingen, Worblingen und Arlen. Schon 1936 war Arlen nach Rielasingen zwangseingemeindet worden, vor 50 Jahren, im Januar 1975 folgte schließlich durch die Gemeindereform der Zusammenschluss der namensgebenden Orte Rielasingen und Worblingen. Was anfangs nicht überall für Begeisterung sorgte, das ist in diesem Jahr Anlass für große Feierlichkeiten – und auch für so manchen Rückblick.
Erinnerungen zum Jahresanfang
Dass das 50-jährige Jubiläum des Zusammenschlusses der Gemeinden das Jahr 2025 prägen wird, das wurde bereits beim Neujahrsempfang deutlich. Dort wurde bereits auf die Geschichte Rielasingen-Worblingens eingegangen – und wie es schließlich zur Vereinigung kam.

Und nicht nur zum Neujahrsempfang, sondern auch an der Fasnacht wurde in Rielasingen-Worblingen zurückgeblickt. Denn während Rielasingen, Worblingen und Arlen mittlerweile längst zusammengewachsen sind, herrscht zur närrischen Zeit noch immer ein kleiner Konkurrenzkampf. Früher lief das alles noch ernster ab, wie die drei närrischen Zunftmeister gegenüber dem SÜDKURIER erklärten.
Neben der Geschichte hat die Narren in diesem Jahr aber auch anderes beschäftigt. In Rielasingen stehen auch Veränderungen an: Pünktlich zum 50-jährigen Gemeindejubiläum und gleichzeitig zum 50-jährigen Bestehen der Zigeunergruppe des Narrenvereins Burg Rosenegg will diese neue Wege gehen und eine Gruppe mit dem Namen ‚Die Rosenegger‘ gründen.
Eine Reise in die Vergangenheit
Dass Rielasingen-Worblingen bereits seit 50 Jahren besteht, darüber wurde in der Gemeinde in diesem Jahr nicht nur gesprochen. Gleichzeitig gibt es auch einiges zum Anschauen. Im Rathauspark wurde so eine neue Kunstinstallation enthüllt, drei Werke zeugen von der Geschichte der Ortsteile. Und im Worblinger Dorfmuseum sind noch bis Ende des Jahres alte Bilder und Dokumente zu bewundern, die eindrücklich die Entwicklung der Gemeinde zeigen.

Aber auch der SÜDKURIER zeigt in Vorher-Nachher-Bildern, was sich in Rielasingen-Worblingen in den vergangenen Jahrzehnten getan hat – sei es bei der heutigen Scheffelschule, der Gems oder der Talwiesenhalle.
Noch besser als alte Dokumente können jedoch Zeitzeugen von früher berichten – und davon, wie sich ihre Heimat verändert hat. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER blickt so Uli Graf, ehemaliger Feuerwehrkommandant und Landwirt, auf die Entwicklungen in Worblingen zurück. Und Otto Baum, ehemaliger Gemeinderat und Narrenvereins-Vize, beschreibt die Vergangenheit in seiner Heimat Rielasingen. Welche Besonderheiten Arlen auszeichnen, darüber wurde außerdem im Rahmen eines Vortrags in der Kirche St. Stephan referiert. Denn trotz der geringen Größe des Ortes handelte es sich bei Arlen einst um einen äußerst bedeutenden Industriestandort im Hegau.