Wer seinen Kleiderschrank ausmistet, packt gebrauchte, noch tragbare Kleider meist in Säcke und wirft sie in den Altkleidercontainer. Laut einer neuen EU-Richtlinie dürfen seit 1. Januar keine Altkleider mehr in den Restmüll geworfen werden. Was ändert sich dadurch für die Bürger? Was in den Altkleidercontainer darf und ob die Regelung Auswirkungen auf die Gemeinden hat, darüber klärt Martin Zimanky, Geschäftsführer des Müllabfuhrzweckverbands (MZV) Hegau auf.

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Noch gut tragbare, saubere Kleidung komme weiterhin in den Container, sie würde als Second-Hand-Kleidung wiederverwertet, erklärt der MZV-Geschäftsführer. Leicht zerschlissene Kleidung und größere Stoffreste im Container seien ebenfalls noch verwertbar. Sie würden von den Sammlern aussortiert und kämen in die sogenannte stoffliche Verwertung. Das heißt, aus ihnen würde beispielsweise Dämmmaterialien, Putzlappen oder Vliesstoffe hergestellt. Stark verschmutze Kleidung und solche, die nicht recycelt werden könne, dürfe weiterhin in den Restmüll. Das sei zum Beispiel eine verschlissene Funktionsjacke, die aus vielen verschiedenen Materialien bestehe und deshalb nicht wiederverwertet werden könne.

Der Müllabfuhrzweckverband sammle im Auftrag der fünf Gemeinden, für die er die Müllabfuhr erledigt, noch keine gebrauchten Kleider, wie der MZV-Geschäftsführer erklärt. Es gebe derzeit noch genügend Anbieter wie zum Beispiel Wohlfahrtverbände, die ihre Container in den Gemeinden aufgestellt hätten. Das liege auch daran, dass die Qualität der Entsorgung im Südwesten gut sei, erklärte Zimanky. Was bedeute, dass die meisten Bürger darauf achten würden, dass das Richtige im Container landet. Diese Textilien könnten dann gut verwertet werden.

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Solange es noch genügend Altkleidersammler gebe, müssten die Gemeinden nicht tätig werden. Erst wenn keine anderen Anbieter mehr am Markt seien, müssten die Gemeinden als Grundversorger einspringen, berichtet der Geschäftsführer. Sie müssten dann die Möglichkeit anbieten, gebrauchte Textilien zu entsorgen. Der Müllabfuhrzweckverband habe zur Sicherheit schon zwei Container für zwei Standorte in Rielasingen-Worblingen und Engen auf Vorrat beschafft, falls andere Altkleidersammler aufgeben würden. Der Markt für gebrauchte Textilien könne sich schnell ändern und man wolle gewappnet sein, erklärt Martin Zimanky.